„Ungeheures” Detailwissen bescheinigten ihm die Zuhörer. Humorvoll und natürlich nahm Gansäuer sie mit auf die geschichtliche Reise, ohne die Zerwürfnisse und Liebeswirrungen in dem mächtigen Adelsgeschlecht auszusparen. Sehr lebendig und anschaulich schilderte er beispielsweise den „Brauttausch von 1658”, in dem er Georg Wilhelm seinen jüngeren Bruder Ernst-August fragen lässt „Kannste mir nicht die Tante (Sophie von der Pfalz) abnehmen?”. Den Respekt vor der Rolle der Frau in dieser Zeit verlor er trotz lockerer Sprüche nicht.
Seine trocken hinausgeschossenen Anmerkungen über aktuelle Gegebenheiten brachten ihm viel Gelächter und Applaus ein. Der mit Daten und Fakten gehäufte Vortrag wurde aufgelockert - die Zuhörer blieben bei ihm. Hielt er auch nützliche Tipps parat: „Wenn Sie einmal Anregungen für einen Liebesbrief benötigen, unser Archiv ist voll davon”.
Gansäuer geht in der Geschichte auf: „Ich glaube, es ist gut, wenn wir wissen woher wir kommen”. Dazu gehören alle Seiten der Vergangenheit: „Ohne Wahrheit geht keine Konsequenz, die man aus Geschichte zieht.”
Bis zum 26. Februar ist der Landtagspräsident noch im Amt. Dann wird erst einmal Urlaub gemacht, bevor er sich dem Studium widmet. Nebenbei wird er sich weiterhin in der Kirche engagieren, historische Vorträge halten und ein zweites Buch schreiben. In seinem ersten: „Zukunft braucht Herkunft” ist eine Auswahl seiner politischen-historischen Reden zusammengestellt. Foto: mr