Am letzten Freitag um 16 Uhr ist die zehnköpfige Gruppe im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren ins Gerätehaus eingerückt. In der benachbarten Alten Schule hat sie ihre Liegen aufgeschlagen; dort werden auch die Mahlzeiten eingenommen. Aber die Nacht war ebenso unruhig wie die Pausenzeiten: Achtmal blinkte das Alarmsignal. Flugs machte sich der Nachwuchs auf den Weg: Schnell die Kombi übergestreift und den Helm aufgesetzt, zum Fahrzeug gesprintet und zum Unglücksort gefahren. Da musste in der Nacht eine im Wald vermisste Person gesucht, eine Ölspur abgestreut und in Brand geratene Flüssigkeit mit dem Pulverlöscher bekämpft werden. Und dann brannte es sogar noch lichterloh in der Feldmark.
Natürlich weiß der Jugendwart, dass die Jugendlichen nicht allein Löschwasser mit Spritze und Strahlrohr auf den Weg schicken dürfen. Deshalb standen einige erwachsene Aktive zur Verfügung, um die bestehenden Vorschriften einzuhalten. Aber das Ziel, Erfahrungen zu sammeln und vielleicht Interesse am späteren „richtigen „ Feuerwehrdienst zu finden, wird in jedem Fall mit dem Soldorfer „Berufsfeuerwehrtag” erreicht.
Mehr noch: Bereits in den vergangenen Wochen wirkte sich das Vorhaben positiv aus. „Die waren so eifrig dabei wie noch nie”, staunte Reinecke über die theoretischen Unterrichtseinheiten. Eine ganze Mappe hatte er vorbereitet mit Lückentexten und etlichen Fragen, die der Brandbekämpfernachwuchs zu beantworten hatte. Hinzu kamen einige praktische Übungen. So ging die Gruppe fit und motiviert an ihre Aufgabe, die am Sonnabend am Grillfeuer ihren Abschluss fand.
Reinecke und sein Vertreter Jerome Jürgens verbinden die aufwendige Aktion jedoch auch mit Werbung in eigener Sache. „Dringend” werden nämlich wenigstens drei Jugendliche benötigt, die die kleine Gruppe verstärken könnten. Sie müssen nicht aus Soldorf sein. Schon heute machen Mädchen und Jungen aus Groß Hegesdorf mit. Vielleicht aber finden sich auch Interessierte aus anderen Ortschaften. Dann könnte es vielleicht auch im nächsten Jahr wieder eine 24-Stunden-Schicht wie bei den Profis geben. Foto: al