Die HSG spielte konzentriert auf, führte mit 7:2 (14.). In der Liebenauer Sporthalle fing unter den Aue-Fans das Zittern an. Thomasz Czerwinski vergab beim 11:10 (25.) einen Siebenmeter, im Gegenzug fiel der Ausgleich und die Aue-Fans tobten. Beim 14:14 zur Pause war wieder alles offen. Ausgeglichen pulsierte die Partie bis zum 22:22 (47.) weiter. Eine Explosion entriss der HSG alle Titelträume. Die Zündung dazu erfolgte im Arm von Aue-Torjäger Buchmüller.
Der Wirbelwind traf vier Mal in Folge und die HSG lag plötzlich 22:26 (53.) hinten. Die Körpersprache bei der HSG und der 100 mitgereisten Fans deutete auf einen Schockzustand hin. „Das war der Genickbrecher, zusammen mit unseren 19 technischen Fehlern im Angriff”, befand HSG-Trainer Claas Wittenberg. Die Nerven im Team lagen blank. Die Enttäuschung mündete letztlich in weniger schöne Szenen. Es setzte Roten Karten für Jan Juretzka (57.) und Daniel Hilbig (60.) wegen grober Unsportlichkeit. Damit dürfte die Meisterschaft für die HSG Schaumburg Nord aus eigener Kraft nicht mehr erreichbar sein. Drei Spiele stehen noch aus, sechs Punkte sind noch zu vergeben. Da sind drei Punkte Vorsprung für Liebenau schon ein dickes Polster.
Jetzt gilt es bei der HSG die Motivation hoch zu halten. Mit breiter Brust muss die Crew am Sonntag, 17 Uhr, in der Sporthalle Waltringhausen den Tabellenvierten HSG Langenhagen empfangen. Die HSG gehört mit zu den spielstärkeren Mannschaften, verfügt vor allen Dingen über die sicherste Deckungsreihe der Landesliga. Diesen Riegel müssen die HSG-Akteure knacken und sich den Frust von der Seele werfen. Noch ist die Saison nicht zu Ende. Ein kleiner Schieler auf das Aue-Team ist erlaubt. Der Spitzenreiter hat aber eine leichte Aufgabe beim Tabellenschlusslich HSG Letter/Marienwerder zu lösen. Doch wer weiß: Sport schreibt oft die kunterbuntesten Geschichten, gerade mit krassen Außenseitern. Foto: ro