Für die diesjährige Begehung konnte Fritz Schmidt, der Wanderwart des Luhdener Sportvereins, gewonnen werden. Zur Freude der Schnatgänger erzählte der Hobbyhistoriker Geschichte und humorvoll verpackte Geschichten aus dem heimischen Raum. Bei schwülen Temperaturen um die 30 Grad wurde die Wanderung zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Früher, so Schmidt, sei der „Schnadegang” jährlich durchgeführt worden und habe in erster Linie der Bereinigung angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen gedient.
Vielerorts wurde der Schnatgang zum Anlass genommen, Neubürger zu „poaläsen”. Dabei wird der Betreffende von einigen Schnatgängern angehoben und über einen Grenzstein gehalten, um dessen Hinterteil („Ääs”) auf dem Stein („Poal”) mehrmals aufzutitschen. Damit sollte dem Neubürger der Standort des Grenzsteins nachhaltig bewusst gemacht werden.
Unter dem Gelächter der Schnatgänger wurde Bürgermeister Peter Zabold mehrfach sanft aufgetitscht und somit als „Poalbürger” („Alteingesessener”) aufgenommen. Nicht ohne sich, der Tradition verpflichtend, mit einer Runde für die nunmehr amtliche Aufnahme in die Gemeinde zu bedanken.
Nachdem es entlang der aktuellen Südgrenze Luhdens, südlich der Autobahntrasse der A 2, zurück zum Ortskern ging, wartete bereits das Team um Uwe Thies in der Gaststätte „Zur Erholung” mit kühlen Getränken und Bratwürstchen zum abschließenden gemütlichen Beisammensein. Zabold dankte Fritz Schmidt im Namen des Rates und der Schnatgänger für die informative und zugleich humorige Führung bei dieser Erlebniswanderung mit einer Urkunde und einem guten Tropfen. Schmidt gab seine Zusage, auch den Schnatgang 2009 zu begleiten. Foto: pr