2004 bat Hubert Höing, der als Archivdirektor und Vorsitzender der Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg im Staatsarchiv Bückeburg eine Kopie aufbewahrte, Abels Tochter und Großnichte, das Manuskript veröffentlichen zu dürfen. Mit Christian Heppner fand er einen Fachmann, der aus den umgangssprachlich aufgeschriebenen Erinnerungen „eine behutsame Anpassung an einen lesbaren Text” vornahm und dabei „den individuellen Charakter des Schreibers” erhielt. Heppner schuf durch ein Vorwort, 400 Anmerkungen und 1000 Einträge im Namens- und Ortsregister die Basis des Buches.
„Als Sozialist und Kommunist unter vier Regimes” beleuchtet in subjektiver Perspektive sechs Jahrzehnte deutscher Geschichte. Es bietet Material für die Schaumburger Regionalgeschichte, die Geschichte von KPD, (Berg-) Arbeiterbewegung und politischen Kampf in der Weimarer Republik, für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus, die politische Geschichte des neuen Landes Niedersachsen, die Organisationsgeschichte der VVN und die Beschreibung des politischen Klimas im Kalten Krieg. Heppner beurteilt die Erzählungen von Abel als sehr authentisch und spannend. Viele bedrückende Erlebnisse aber auch einige Ereignisse, „die zum Schmunzeln einladen”, geben Einblicke in Abels Leben und die Umstände der jeweiligen Zeit. Durch Abels subjektive Wahrnehmung und Beschreibung seiner Erfahrungen sei eine exakte Überprüfung des Wahrheitsgehalts in allen Einzelfällen nicht leistbar, erklärt Heppner. Jedoch sei er erstaunt gewesen, dass sich Abel in fast allen Fällen an die richtigen Namen erinnern konnte, obwohl er nur aus der Erinnerung und ohne Hilfsmaterial geschrieben habe.
Abel habe sich von dem Gedanken leiten lassen, Erfahrungen und Erkenntnisse furchtlos mitzuteilen, beschreibt Höing. Junge Menschen könnten viel davon lernen. Aber für alle Altersgruppen und auch überregional habe das Buch eine große Bedeutung.
Dank der Schaumburger Landschaft und der Stiftung der Sparkasse Schaumburg, die als Sponsoren die Reihe Schaumburger Studien unterstützen und der guten Zusammenarbeit mit dem Verlag für Regionalgeschichte ist erneut ein Buch erhältlich, dass „nicht nur für Obernkirchen ein Meilenstein ist”, wie Rolf Bernd de Groot, Museumsleiter, verdeutlicht. Foto: mr