Die besondere Vorliebe für Motoren, die in den 20er und 30er Jahren die Motorsportszene in Europa beherrscht haben, gab ihm die Inspiration zum Nachbau des „Motorguzzi”- Modells. Bei der Messe 2007 war ein Motor der Marke „Husqvarna” aus der Depping- Werkstatt mit einer Silbermedaille belohnt worden, jetzt stellte sich der Hobby-Bauer mit dem chromblitzenden „Motoguzzi”- Werkstück dem Juryurteil. Und wurde nicht nur mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, sondern erhielt auch zum dritten mal einen Sonderpreis, die „Edgar- Westbury- Trophy”.
Im Original ist der Motor von Firmengründer Carlo Guzzi 1925 aus Reklamegründen als Rennmotor konstruiert und gebaut worden und hat in der Folgezeit in der 250er-Klasse die Rennsportszene beherrscht. „Motoren aus dieser Zeitspanne faszinieren mich vor allem”, erklärt Depping. Das Nachbauen ist die eine Seite seines Hobbys. Die zweite ist nicht weniger zeitaufwendig und spannend: Die Recherche. Denn Unterlagen oder sogar Konstruktionspläne der Motoren, die in Deppings Werkstatt im Maßstab 1:2,27 oder 1:2,5 entstehen, sind kaum noch vorhanden. Es gibt Vereine für Leute, die sich für „Veteranenfahrzeuge” interessieren, Nachfahren von Ingenieuren, die an der Entwicklung von Verbrennungsmotoren mitgewirkt haben oder auch Archive, die hilfreich sein können.
Depping plant den Nachbau eines „NSU Bullus”, benannt nach dem Rennfahrer Tom Bullus, der Motorräder mit dieser Maschine in den 30er Jahren zu vielen Erfolgen geführt hat. Doch bis dieser Motor blitz-blank poliert an einem Wettbewerb teilnehmen kann, werden noch viele Monate vergehen. Der Nachbau des „Motoguzzi”- Modells hat mehr als ein Jahr gedauert, verrät der 82-Jährige am Ende des Gespräches. Foto: pd