Bevor jedoch Feuerwehrleute und Schützen vor die Scheiben treten, brechen sie zu einer langen Wanderung auf. Weil das Wetter mitspielte, war es diesmal sogar eine große Runde über Lyhren und Reinsdorf. Beim anschließenden Turnier fanden sich dann auch Berufstätige und alle Teilnehmer ein, denen der fußläufige Ausflug zu beschwerlich war. Nun galt es, einen Schuss auf die Zielscheibe abzugeben.
Um den waffenungewohnten Feuerwehrleuten stets ebenfalls eine Chance zu geben, legt der amtierende König stets die siegreiche Ringzahl fest. Bürgermeister Heinrich Oppenhausen, der in den vergangenen zwölf Monaten die Kette trug und im Garten neuen Grünkohl reifen ließ, hatte sich für die „33” entschieden und mit einer Titelverteidigung geliebäugelt: „Ich habe extra einen grünen Pullover angezogen.” Doch das Projektil ritzte nur den 32. Ring an. Vier Bewerber landeten indes den verlangten Volltreffer: Joachim Schmiddt, Markus Knief, Friedel Weihe und Dieter Riedel. Schießsportleiter Bernd Steuer schickte sie zum Stechen, nachdem er zuvor sich - wiederum verdeckt - schriftlich entschieden hatte, ob nun das höchste oder das tiefste Resultat zum Sieg führt. Steuer markierte „T” – zur Freude von Friedel Weihe, dem Oppenhausen einen großen Grünkohlstrunk in die Hand drückte.
Doch das Gemüse blieb nicht ungerupft. Mariechen Hunger mahnte „einen Zweig” an. Zwar wäre die älteste anwesende Teilnehmerin lieber Königin geworden; doch hatte sie beim Schießen die Zielscheibe völlig verfehlt. Gleichwohl war ihr ein kleines Stück von den „Throninsignien” versprochen worden. Diese Zusage löste Weihe prompt ein und übergab der Seniorin zugleich eine der kleinen Schnapsfläschchen ab, mit denen Oppenhausen das Zeichen der Königswürde dekoriert hatte. Da kam die Geehrte erst richtig in Fahrt und sorgte für zunehmende Heiterkeit unter den Anwesenden. Foto: al