Trainer Mirko Slomka fordert, dass die Spieler „von Beginn an alles geben und ihr volles Leistungspotential abrufen”. Beim Gegner hat er „Schwächen erkannt” und das taktische Konzept darauf abgestellt. Er will die Werder-Defensive „unter Druck setzen”, um die nötigen Torchancen zu erarbeiten. Von seiner Mannschaft verlangt er hohe Konzentration und Fehlerfreiheit. Slomka weiß nur zu gut, dass die Elf von Thomas Schaaf eine starke Mannschaft ist. Über eine große individuelle Klasse erarbeiten die Bremer sich stets eine Vielzahl von Torchancen. Die 96-Defensive braucht viel Umsicht und konsequenten Körpereinsatz, um gegen die Werder-Offensivabteilung zu bestehen.
Und hier liegt der Knackpunkt. Erneut muss Slomka verletzungsbedingt die Defensive umbauen. Abwehrchef Karim Haggui, Mittelfeldstratege Arnold Bruggink und Flügelflitzer Valdet Rama müssen im Nordderby wegen Verletzungen passen. Aller Voraussicht nach steht aber Jan Durica wieder zur Verfügung und könnte neben Mario Eggimann in der Innenverteidigung auflaufen. „Jan hat heute problemlos trainiert, wir müssen aber noch die nächste Trainingseinheit abwarten”, so der 96-Coach am Donnerstag über die Chancen des slowakischen Nationalspielers, in der Startelf zu stehen. Aber auch Werder-Coach Thomas Schaaf plagen Verletzungssorgen. Stammtorhüter Tim Wiese droht im Derby wegen Rückenschmerzen auszufallen.
Die Forderung des 96-Coachs ist eindeutig. Er will nach den guten Eindrücke aus dem Training nun endlich Zählbares: „Punkte müssen folgen”. Nicht einfach, denn auch Werder Bremen befindet sich in einer bedrohlichen Lage. Zwar konnten die Bremer unter der Woche die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1 besiegen und durch diesen Erfolg in das Halbfinale des DFB-Pokals einziehen, in der Liga läuft das Starensemble jedoch den eigenen Ansprüchen hinterher. Werder rangiert vor diesem Spieltag lediglich auf dem für das internationale Geschäft nicht ausreichenden sechsten Tabellenplatz und hat bereits fünf Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund und den großen Rivalen Hamburger SV, die die Plätze vier und fünf belegen. Werder braucht somit ebenfalls dringend die Auswärtspunkte. Somit dürfen sich die Fans auf einen offenen Schlagabtausch freuen. Tore waren dabei in der Vergangenheit oftmals keine Seltenheit. Unvergessen das 4:4 im ersten Derby nach dem Wiederaufstieg (Saison 2002/03) und der 4:3-Erfolg (2007/08).
So könnten sie spielen - Hannover 96: Fromlowitz – Chahed, Eggimann, Durica (Schulz), Rausch – Schulz (Lala), Andreasen, Rosenthal, Stajner, Elson – Koné.
SV Werder Bremen: Wiese (Vander) - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen – Niemeyer, Frings, Marin, Özil – Hunt, Pizarro.
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