Sehr gut meinte es dagegen Glücksgöttin Fortuna mit der Trachtengruppe Lindhorst. Deren Team „Trachtenjäger” kam, sah und siegte im Spiel ohne Grenzen, das der Energieversorger E.on mit beachtlichen Aufwand zum Sommerfest beisteuerte und das breiten Raum im Programm des Sommerfests einnahm. Zunächst jedoch mussten sich die Trachtenjäger gegen ihre Konkurrenten vom Tauchclub, vom TuS Jahn Lindhorst, vom Posaunenchor, vom MGV und Gemischten Chor, vom Gesangverein Ottensen, von der Behinderten-Sportgemeinschaft sowie vom Kultur-Förderverein und vom Spielmannszug durchsetzen. Dafür gab es bereits das erste Mal 1.000 Euro für das Siegerteam. Jeder Verein, der eine Mannschaft in das Rennen auf der großen E.on Bühne geschickt hatte, kassierte im Vorhinein schon einmal 100 Euro für die Vereinskasse. In Siegerlaune, aber wendig und bis in die Haarspitzen konzentriert, stellten sich die Trachtenjäger am Nachmittag mit Thorsten Langner, Mario Langner, Dirk und Paul Böhnisch sowie Peter Klimke (er löste die verhinderte Birgit Gorny ab) dem Herausfordererteam des Gemeinderates, das mit Bürgermeister Hans-Otto Blume, Horst Schimmelpfennig und Erwin Martin (alle SPD) sowie Heinz Brunkhorst und Manfred Richter (beide CDU) antrat. Die Parteigrenzen waren vergessen. Man spielte um 1.000 Euro Prämie für den Sieger und wieder setzten sich die fixen Trachtenjäger am Ende mit 63:50 Punkten durch. E.on - Prokurist Dieter Kaiser hatte den Scheck schon parat und übergab ihn an die strahlenden Sieger, die mit insgesamt 2.100 Euro von dannen zogen: „Dies fließt alles in unser Backhaus”, verkündeten die fünf, die weitgehend auf die Unterstützung ihrer Vereinsmitglieder verzichten mussten, die sich mit einer großen Delegation am Tag der Niedersachsen in Celle beteiligten. Während des rund 45 Minuten dauernden Spiels mussten sich vor allem die Ratsvertreter beißenden Spott von Schnellsprecher Thomas Milse anhören, der mit viel Erfahrung durch das Spiel ohne Grenzen leitete. So stellte Milse fest, als es bei einem Bilderrätsel den Begriff der „Münze” zu raten gab und das Team des Gemeinderats nicht schnell genug für die richtige Antwort war: „Kein Wunder, der Rat ist eher bedächtiges Entscheiden gewohnt.” Oder an die Trachtenjäger gewandt, verkündete Milse: „Ihr könnt hier mitarbeiten, ihr seid nicht im Rat.” Mit von der Partie und mit einem eigenen Stand auf dem Gelände vertreten war der Diakonie Pflegedienst Schaumburg mit seiner Station Sachsenhagen. Deren Helfer verkauften Popcorn und Zuckerwatte für einen guten Zweck, denn der Erlös fließt der neu eingerichteten Station zu, in der Demenzkranke tagsüber betreut werden. Interessante Einblicke gewährte der vom Präventionsrat Lindhorst in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Braunschweig aufgestellte Rettungssimulator, der es im Selbsttest erlaubte herauszufinden, wie man sich aus einem auf dem Kopf liegenden Pkw befreit. Im Laufe des Nachmittags und bei allmählicher Wetterbesserung ohne Regenschauer fanden sich mehr und mehr Besucher auf dem Sportgelände ein.
Sie ließen es gut gehen bei Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Pommes. Großer Nachfrage erfreute sich die angebotene Pizza, während der Eismann immer dann vermutlich seine Geschäfte machte, wenn die Sonne durch die Wolken lugte. Franco Pasqua hatte an diesem Tag extra seinen Eispavillon am Marktplatz geschlossen, auch die Übertragung der WM-Spiele auf eine Großbildleinwand an diesem Tag eingestellt und stattdessen den Besuch des Sommerfestes empfohlen.
Die musikalische Unterhaltung übernahmen an diesem Tag die siebenköpfige Band Schaumburger Hochzeitssuppe und die mit vier Musikern besetzte Gruppe The Heartbreak Gumbos. Abends legte DJ Marco Kosse los.
Der von den Veranstaltern angebotene Fahrdienst zwischen Marktplatz und Sportareal am Freibad wurde nicht angenommen. Der HGV - Vorsitzende Matthias Meyer fuhr mehrmals mit leerem Bus hin und zurück. Foto: privat