Auf eine Feier zum Jubiläum wurde verzichtet. „Die hätte nicht in die Zeit gepasst”, meint Geschäftsführer Heinz Wischnat. Man könne, so Wischnat, nicht die Gelder auf den Kopf hauen, die einem die Bürger anvertraut haben. So blieb es bei einem Präsentkorb, den Svenja Edler für die Samtgemeinde Eilsen mit zum Klärwerk nach Vehlen gebracht hatte. Er war für Klärwerksmeister Reiner Ostfeld und seine zwei Kollegen bestimmt - Spezialisten, die seit Jahrzehnten am Standort leisten, was Wischnat einen „praktizierten Umweltschutz” nennt.
Im März 1962 wurde die neue Kläranlage in Vehlen in Betrieb genommen. 1981 und 1985 gab es erste Erweiterungspläne. Als 1991 der zweite Bauabschnitt fertiggestellt war, waren laut Grabbe „bis dahin auf der Kläranlage Vehlen 17,2 Millionen Mark verbaut worden”. Im Jahr 1995 wurden in einem dritten Bauabschnitt die Schlammentwässerung der Zentralbehälter und die Fahrzeughalle fertiggestellt. Durch die neue Schlammentwässerung habe man, so Wischnat, den Anfall des Schlamms deutlich reduzieren können.
Klärwerksmeister Reiner Ostfeld erläutert, dass auf der Kläranlage das Abwasser nicht nur mechanisch-biologisch gereinigt und Kohlenstoff abgebaut wird. Es werden ihm zusätzlich Nährstoffe, Stickstoff und Phosphor entzogen. „Die Reinigungsleistung beträgt über 98 Prozent”, so Ostfeld. Damit würden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte erheblich unterschritten. „Das hat für uns die Folge, dass die vom Verband zu zahlende Abwasserabgabe halbiert wird”, freut sich Wischnat.
Auf den 35.000 Quadratmetern Fläche, die das Klärwerk in Vehlen einnimmt, wurden 43 Kilometer Kabel verlegt - für Heinz Grabbe ein Hinweis, wie viel Technik für eine Anlage nötig ist, die 2,8 Millionen Kubikmeter gereinigtes Abwasser in die Aue ableitet. Der Abwasserverband Auetal hat ein Haushaltsvolumen von jährlich 1,5 bis 2 Millionen Euro. Davon werden 300.000 bis 500.000 Euro investiert. Die Beiträge, die über Umlagen erhoben werden, belaufen sich auf jährlich 1,3 Millionen Euro. Foto: hb/m