Fürstliche Gnaden hätten nichts zu befürchten, Nordsehl beherberge ein friedliches Völkchen, begrüßte Bürgermeisterin Hanna Mensching-Buhr den Fürsten.
Da hatte sie recht, denn trotz Dauerregen war das Fest der Knolle ein voller Erfolg. Eifrig hatten die „Schaumbürgerchen” ihre Kartoffel wiegen lassen und warteten dann gespannt auf die Verlosung. Paul Keitel freute sich, seine 510 Gramm Kartoffel verhalf ihm zum ersten Platz, einem Zoo-Besuch in Hannover. Der zweite Platz ging an eine ganze Knollenmannschaft, der Kindergarten Pollhagen darf einen Nachmittag lang die Badewonne auskosten und bekommt ein Essen gesponsert. Die drittschwerste Kartoffel bescherte Anna Münstedt einen Besuch im Dinopark Münchehagen. Wenig später erschien der schon mit Spannung und wedelnden Fähnchen erwartete Ehrengast Fürst Ernst mit seinem Tross. Die Nordsehler Kinder trällerten ihm zur Begrüßung ein plattdeutsches Lied, welches sicherlich nicht alle verstanden haben. Die Gemeinde hatte eine Petition vorbereitet, in dieser bat Rolf Wöbbeking, Vorsitzender des Badewonne Fördervereines, um ein zweites Schwimmbecken. Auch Fürst Ernst hatte eine Bitte. Was das für eine grandiose Erfindung sei mit denen die Anwesenden ihre Häupter schützen und ob er auch eine bekommen könne, fragte er. Damit meinte der Fürst natürlich einen Regenschirm. Angesichts des „Sauwetters” war der nämlich ein wichtiges Utensil an diesem Tag. Erstaunt war er ebenso über die, in seinen Augen, leichtbekleideteten Damen und Herren im Badedress. „So gehen wir ja noch nicht mal ins Bett”, empörte sich der Fürst. Mit reichlich neuen Erkenntnissen und den drei schwersten Kartoffeln im Gepäck fuhr er von dannen. Auf, auf zur nächsten Station seiner Reise.
Die Gäste des Kartoffelfestes ließen sich derweil leckere Kartoffelpuffer im Zelt schmecken oder saßen bei Kaffee und Kuchen im Trockenen. Fazit des Kartoffelfestes, passend angezogen und mit einem Schirm ausgerüstet kann auch Regenwetter die Stimmung nicht vermiesen.Fotos:wa