In der Härterei der TRW-Automotive GmbH in Beckedorf bricht ein Brand aus, die eintreffenden Feuerwehrleute müssen einen vermissten Mitarbeiter aus der Halle retten, dabei gerät einer der Brandschützer selbst in Not. Die Männer und Frauen der Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Lindhorst mussten bei einer Großübung auf dem TRW-Betriebsgelände ein kniffliges Trainingsszenario bewältigen.
Wenige Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Einsatzkräfte auf dem Gelände des Unternehmens zwischen Beckedorf und Ottensen ein und starteten die Maßnahmen, um mit dem von Samtgemeindebrandmeister Manfred Kleine entwickelten Ausgangszenario der Übung fertig zu werden. Nachdem in der Härterei ein Feuer ausgebrochen war, hatten die Mitarbeiter die Industriehalle verlassen, eine Person wurde jedoch noch im Gebäude vermisst. Die automatische CO-2-Löschanlage hatte zwar ausgelöst, war aber nach kurzer Zeit aus technischen Gründen ausgefallen, so dass die Brandherde in der Industriehalle nicht vollständig gelöscht wurden. Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten drangen Feuerwehrleute in die Halle ein, um den Vermissten zu retten. Nach kurzer Zeit fanden die Trupps den Leichtverletzten, brachten ihn aus der Halle und versorgten ihn. Erneut drangen Atemschutzgeräteträger in die Härterei ein, um Brandherde abzulöschen. Jetzt sorgte das Szenario für eine weitere Zuspitzung der Lage. Einer der Feuerwehrleute in der Halle simulierte einen Zusammenbruch, der Retter selbst musste gerettet werden. Nachdem die Atemschutzgeräteträger ihren Kameraden aus der Halle geschafft hatten, mussten sie vor dem Tor rasch auf dem Boden Deckung suchen. Eine Durchzündung in der Halle brachte alle Rettungskräfte in der Nähe des Eingangs in Gefahr. Um das „Feuer” unter Kontrolle zu bringen, wurden die übrigen Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde alarmiert. So waren letztlich rund 80 Feuerwehrleute der Wehren aus Beckedorf, Lindhorst, Heuerßen, Lüdersfeld, Ottensen und Vornhagen an der Übung beteiligt. Das Wasser zur Brandbekämpfung musste aus dem Löschteich auf dem Firmengelände entnommen werden.Im ersten Fazit noch während des Endlaufes der Übung zeigte sich Samtgemeindebrandmeister Manfred Kleine mit den Leistungen seiner Kameraden zufrieden. Ziel ist es unter anderem, die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Wehren zu trainieren. Jährlich übt die Samtgemeindefeuerwehr auf dem TRW-Gelände, auch, um mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu sein, falls es doch einmal zu einem Ernstfall kommt.Foto: bb
Während der Großübung müssen die Feuerwehrleute Tempo machen. Es gilt, einen „verletzten” Kameraden zu bergen.
In der unübersichtlichen Industriehalle trainieren die Atemschutzgeräteträger das Auffinden und Retten vermisster Personen.
Dramatisches Übungsszenario: Eine „Durchzündung” zwingt die Feuerwehrleute vor der Halle in Deckung.