30 Gemeinden und 15 Pastoren fallen in den Zuständigkeitsbereich des Superintendenten. Der Kirchenbezirk Niedersachsen-Süd reicht von Osnabrück bis Garbsen und von Wittingen nach Bielefeld. 4500 Gemeindeglieder gehören dazu. Ihnen wird der hauptamtliche Pastor der St. Johannes Kirche ab sofort zur Seite stehen. Ganz neu ist das Amt für den 61-Jährigen nicht. In seiner Zeit als Pfarrer in Lüneburg war er schon einmal Superintendent der Kirchenbezirks Niedersachsen-Süd. Seit sechs Jahren ist Hein in der Deisterstadt tätig.
Seine vorrangigen Aufgaben sieht der Geistliche in der Visitation der Kirchengemeinden, der Leitung von Berufungsveranstaltungen, der Schlichtung und Vermittlung bei Konfliktfällen und in der Kontaktpflege zu den Pastoren in seiner Zuständigkeit. Das Thema der knapper werdenden Finanzmittel ist auch bei der SELK aktuell und so wird sich Hein zusammen mit den anderen Entscheidungsträgern auch über die Frage der Zusammenlegung von Kirchengemeinden und anderen Mitteln der Einsparung auseinander setzen müssen. Die Weitergabe des Glaubens an die junge Generation hat für Pfarrer Hein eine vorrangige Bedeutung. Die Stärkung des Ehrenamtes und der Ausbau der Ökumenischen Idee sind für ihn ebenso wichtig und notwendig.
Der Superintendent der Selbständigen Evangelischen Kirchen wird für sieben Jahre gewählt. „Bei mir kommt aber wohl nur eine vierjährige Amtszeit in Frage”, rechnet der Geistliche vor. Denn mit 65 Jahren steht die Pensionierung an. Wohin es ihn und seine Frau dann treibt, kann Hein zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Sicher ist aber, dass die Mitglieder der St. Johannes Gemeinde in Rodenberg nicht befürchten müssen, durch die Wahl „ihren” Pfarrer verloren zu haben. „Da schlugen bei manchem Gemeindemitglied zwei Herzen in einer Brust. Zum einen haben sie mir Glück für die Wahl gewünscht, zum anderen standen aber auch die Zweifel im Raum, ob ich das mit meinen Aufgaben in Rodenberg alles unter einen Hut bekommen werde”, weiß Hein. Natürlich wird er vermehrt im Kirchenbezirk unterwegs sein und auch ab und zu nicht den Gottesdienst in Rodenberg leiten können. Es bahnt sich aber schon eine Lösung an. Bei einer Schulung durch eine Expertin von der Schlaffhorst- Andersen Schule in Bad Nenndorf haben sich vier Gemeindemitglieder dazu entschlossen, sich künftig als Lektoren versuchen zu wollen. Foto: privat.