Für sein ehrenamtliches Engagement hat der Stadthäger Friedrich Lenz die „Renaissance-Nadel” erhalten. Während des Neujahrsempfangs der SPD lobte Merve Neumann-Tietzer die jahrzehntelange Arbeit des Gewerkschafters im Bereich Kultur. „Wir in Stadthagen haben von dem Träger der Renaissancenadel profitiert”, so Neumann-Tietzer, erste stellvertretende Bürgermeisterin von Stadthagen. Er habe nette Abende mit Kabarett und Kleinkunst auf hohem Niveau organisiert. Für Lenz, Vorsitzender des Kreisverbandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, liege die kulturelle Arbeit in der Tradition der Arbeiterbewegung und sei integraler Bestandteil der Gewerkschaftsarbeit. Kulturelle Veranstaltungen schaffen den gesellschaftlichen Diskurs über Lagergrenzen hinaus. Seit 1984 organisiert Lenz hochkarätige Veranstaltungen im Bereich Kleinkunst und Kabarett. Große Namen wie Dieter Hildebrandt, Ottfried Fischer oder Herbert Knebel sind in diesem Jahr dank Friedrich Lenz wieder in der Kreisstadt zu sehen. Um die 150 Veranstaltungen dieser Art hat Lenz bisher initiiert. Die Auszeichnung bringe ein „zwiespältiges Gefühl” mit sich, sagte Friedrich Lenz in einer kurzen Ansprache. Auf der einen Seite freue er sich, mit seiner Arbeit anerkannt zu werden. Ein Lob der SPD für einen Gewerkschafter sei noch immer etwas besonderes, sagte Lenz und erntete damit einen ersten Lacher. Auf der anderen Seite mache ihm die Auszeichnung die rund 30-jährige Arbeit bewusst. Doch die Freude über die Ehrung überwiege. Stadthagen sei nicht aalglatt, sondern habe Kanten und Narben. Die Kreisstadt sei ethnisch bunt, eine große Stärke, so Lenz. Die Stadthäger neigen nicht zur Euphorie. „Dazu sind wir wohl zu norddeutsch”, so Lenz. Und doch habe die Stadt ein starkes Selbstbewusstsein. Besonders wichtig für sein Engagement aber sei das „sozio-kulturelle Biotop”, in dem die Angebote auch wahrgenommen würden. Ein Lob gab er an die Verwaltung weiter, die „lernfähig und bürgernah” sei und mit der Lenz seit vielen Jahren konstruktiv zusammenarbeite. Im Umgang mit den Künstlern sei eine der größten Herausforderungen, den Standort deutlich zu machen. Viele würden bei der Absprache der Termine die Kreisstadt im Schaumburger Land mit der Stadt Hagen in Westfalen verwechseln. Die SPD Stadthagen verleiht die „Renaissance-Nadel” seit 2003 im Rahmen ihres Neujahrsempfangs. Damit zeichnen der Stadtverband und die Ratsfraktion ehrenamtlich Tätige für ihren besonderen Einsatz aus. Die Nadel besteht unter anderem aus einem Stück Sandstein der Weserrenaissance. Bei Sanierungsarbeiten ist ein Stück der Ballustrade der Südterasse freigegeben worden. Foto: ih