Wenn der Storch kommt, wohnt er ab sofort ganz modern. In einer mehrstündigen Aktion wurde das mit 60 Jahren schon fast antike Nest gegen einen stahlgestützten Unterbau ausgetauscht. Auf den ersten Blick eine vermeintlich schnelle Sache, doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail und das Projekt erwies sich als kniffliger Fall. Im Auftrag des örtlichen Naturschutzbundes waren zwei Kräne, ein Trecker, fünf Mann und eine Flex im Einsatz. Beim Überwinden unerwarteter Hindernisse war von den Helfern nicht nur voller körperlicher Einsatz, sondern auch Geduld und Kreativität gefragt. Einige Kollateralschäden musste die Familie Albayrak, Besitzer des Hauses, ebenfalls in Kauf nehmen, bis die neue Wohnung von „Adebar” und seiner zukünftigen Brut schließlich sicher dort gelandet war, wo sie hin sollte: Auf dem alten Schornstein. Schon in den nächsten ein bis zwei Wochen können die Albayraks mit der Rückkehr ihres Saison-Mitbewohners rechnen. Seine Kollegen in Petzen sind bereits eingetroffen und haben in diesem Jahr das Rennen um den frühesten Nest-Bezug gewonnen. Das Heim des West-Auhäger Storchs befindet sich mit zentimeterhoch geflochtenen Wänden und einem Bodenbelag aus Pferdemist zwar noch im Zustand des Rohbaus, doch immerhin kann der Großvogel sich und seiner Gattin nun alles ganz nach seinem Geschmack einrichten, bevor es an die Familienplanung geht.
Lesen Sie mehr auf Seite 22, auf www.schaumburg-hautnah.de gibt es außerdem eine Reportage mit Bildergalerie zur „Mission Storchennest”.Foto: nb