Der Referent ist nicht nur Lehrbeauftragter an der Universität Köln, Fachleiter für Biologie und Hauptseminarleiter am Studienseminar Köln, sondern auch Studiendirektor am Einhard- Gymnasium in Aachen und Lehrer aus Leidenschaft.
Die Pubertät sei immer wieder ein gefragtes Thema. Nach seiner Einschätzung würden sich immer wieder Eltern und Pädagogen die Frage stellen, was in der Pubertät mit den Kindern und Jugendlichen passiere. Häufig sei von hormongesteuerten Jugendlichen die Rede, doch es sind nicht nur die hormonellen Veränderungen, es sind vor allem auch neuronale Prozesse, die den Jugendlichen zu schaffen machen, wie Köster sehr anschaulich und leicht verständlich allen „Betroffenen” aufzeigte. Über Bilder wie Mandelkern und Seepferdchen wurden die komplexen Abläufe im Gehirn von Jugendlichen erklärt und Köster zeigte auf, wie im Gehirn aus Trampelpfaden Autobahnen werden können, auf denen auch Lernen gut gelingt. „Ein Lehrer, der weiß, wie das Gehirn funktioniert, weiß wie man lehren – oder besser was man nicht lehren – muss”, zitiert Köster den Hirnforscher Manfred Spitzer.
Und er machte besonders den Eltern Mut: Es bringe nichts, die Jugendliche mit Fragen zu löchern. Vielmehr sollten Eltern von sich selber erzählen und sich mitteilen. Klare und nachvollziehbare Regeln geben den Kindern Orientierung. Wenn diese nach und nach diskutiert und verhandelbar werden, unterstützen Regeln damit die Selbstbestimmung der Kinder.
Das Wissen um die Umbauarbeiten würde aber nicht jedes Verhalten während der Pubertät entschuldigen. Kösters Botschaft: „Pubertierende Jugendliche sind liebenswerte Geschöpfe, die bei dem Umbau ihres Gehirns begleitet, gefordert und gefördert werden wollen!”. Foto:privat