Die Marktgäste könnten sich auch an den Computer in der warmen Stube setzen und mit einigen Mausklicks wahrscheinlich sämtliche Waren im Internet bestellen, die an den Ständen in Wiedensahl zu finden sind. Trotzdem strömten auch in diesem Jahr Tausende aus jeder Altersgruppe zum Martini-Markt. Schließlich können die Gäste beim Bummeln an den Ständen Dinge entdecken, nach denen sie sonst vielleicht gar nicht gesucht hätten. Und vor allem bietet der Markt ein Einkaufserlebnis, das seinesgleichen sucht. „Ma-Ma-Ma-Mango, und ´ne Papaya, und Weintrauben packe ich noch oben drauf”, tönte da etwa ein Marktschreier, während er die Körbe für seine Kunden mit Obst füllte. Drängten diese zu hartnäckig auf weitere Gaben, war der Händler um eine Antwort nicht verlegen. „Ja, und am besten noch einen Plasma-Fernseher dazu”, hieß es dann etwa. Einige Stände weiter forderte „Nudel Olli”: „Kommt jetzt mit eurem Geld nach vorne. Dies gibt es alles für ein Zehnerle, Zehnerle, Zehnerle.”
Vom Hosenträger bis zum Traktor, von der Heizungsbürste bis zur Käsespezialität, die Marktbesucher bummelten an einer riesigen Auswahl verschiedener Produkte vorbei. So beschmierte ein Aussteller den Lack einer Limousine mit Teer, entzündete anschließend die beschmutzte Stelle mit Feuerzeugbenzin. Kaum waren die Flammen erloschen, führte er vor, wie wirksam das von ihm vertriebene Reinigungsmittel ist. Energiespartipps, Kosmetikartikel, Kleidung, Specksteinöfen und vieles weitere mehr wurden den Besuchern angeboten. Hinzu kamen die Stände mit deftigen Speisen und warmen Getränken. Station machen, sich stärken und Zeit für Unterhaltungen nehmen. Für viele Freunde des Wiedensahler Martini-Marktes ist die Veranstaltung ein fest gebuchter Termin um alte Freunde und Bekannte wiederzutreffen. Wenn in der Abendzeit das bunte Treiben zwischen den Ständen endet, feiern zahlreich Besucher in den Zelten und Gastwirtschaften bis spät in die Nacht weiter.Foto: bb