Am Marktplatz wurde an der Hofapotheke, dem Geburtshaus des Widerstandskämpfers Kurt von Plettenberg, ein Halt eingelegt. Er zählte zum engeren Kreis der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 und hatte sich 1945 in der Haft umgebracht, um unter der Folter der Gestapo nicht die Namen anderer Widerstandskämpfer zu nennen.
Nächstes Ziel war das Gebäude der ehemaligen Synagoge an der Bahnhofstraße, das während der Reichspogromnacht in Brand gesteckt, aber nicht völlig zerstört wurde. „Mit dem Brand der Synagoge am 9. November 1938 brannte mehr als nur ein Haus”, meinte Krage, der das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit einem Psalm-Text beschloss.
Schweigend legten die Kreuzgänger ihren weiteren Weg bis zum Jetenburger Friedhof zurück. Hier gedachten sie der Opfer des sogenannten „Bückeburger Todeszuges”, der einen Tag vor Weihnachten 1946 mit über 1.500 Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Bückeburg eintraf. Auf Grund der eisigen Kälte hatten mehr als 70 Menschen die Fahrt nicht überlebt. Weitere starben, nachdem sie Bückeburg erreicht hatten. Sie wurden auf dem Jetenburger Friedhof beigesetzt.
Letzte Station des Kreuzwegs war die Muckermann-Passage, die an den katholischen Publizisten und Widerstandskämpfer Friedrich Muckermann erinnert. Der am 17. August 1883 in Bückeburg geborene Jesuit hatte sich als Journalist, Schriftsteller, Redner und Verleger gegen das NS-Regime eingesetzt.
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