Deckungsgleich ist das, was Tonne und Weil sich für die kommende Wahlperiode vorgenommen haben. Bildung und Arbeit stehen bei beiden im Mittelpunkt. Dass Tonne dabei in die Kerbe schlug, die den Landkreis Nienburg schon seit Jahren spaltet, nämlich das Für und Wider einer Integrierten Gesamtschule, versteht sich bei diesen Themen nahezu von selbst. Als leuchtendes Beispiel stellte er den Landkreis Schaumburg dar, in dem ein wunderbares Angebot von Schulen nebeneinander existiere und dem Elternwillen mit mehreren Gesamtschulen Rechnung getragen worden sei. Ein Quantensprung sei es hingegen im Landkreis Nienburg, dass nun demnächst zumindest eine Elternbefragung zum Thema IGS durchgeführt werden solle. Auf Landesebene müsse die Diskriminierung der IGS ein Ende haben, führte Weil Tonnes Gedanken fort und bekräftigte zudem seinen Willen, vom Land mehr Anreize für die Kommunen zur Einrichtung von Krippenplätzen zu schaffen, mehr Ganztagsschulen einzurichten und die Studiengebühren abzuschaffen. Angesichts des demografischen Wandels, der insbesondere die ländlichen Gegenden treffe, bekundete Weil, dass er, wenn er denn Ministerpräsident werde – woran er nicht zweifle – das Land Niedersachsen und die Regionen Hand in Hand gehen lassen wolle.
Die beste Schule für das Erarbeiten von Lösungen auf Landesebene sei für ihn die Kommunalpolitik, sagte Tonne. Deshalb lasse er sich auch weder die ehrenamtliche Arbeit als Bürgermeister in Leese noch die Kreistagsarbeit nehmen. Um auch in Zukunft transportieren zu können, dass es in den ländlichen Regionen schön sei und es sich dort gut leben lasse, sei das gewaltige Engagement im Ehrenamt notwendig. Und wenn er nach einem Tag in Hannover meine, er habe große Dinge geschaffen, werde er zu Hause immer wieder geerdet, wenn er vor Probleme wie die kaputte Straßenbeleuchtung in der XY-Straße gestellt werde.
Auf den neuerlichen Wahlkampf habe er richtig Lust, meinte Tonne, auch wenn sicherlich anstrengende Monate bis zum 20. Januar 2013 vor ihm liegen würden. Sein erklärtes Ziel sei es, den Wahlkreis 39 zu gewinnen. Der volle Rückhalt aus der Delegiertenversammlung, zu der der SPD-Mann in das Stolzenauer ‚Hotel zur Post’ eingeladen hatte, und die große Anzahl Interessierter, die sich anhören wollten, was er und der Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten zu sagen hatten, war der erste Schritt auf diesem Weg.
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