Im Beisein von Thomas Pietzsch (Stadt Wunstorf), Bernd Hugo (Landkreis Schaumburg) und Frank Faber vom Unterhaltungsverband West- und Südaue betonte Priebs vor allem die Wiederherstellung der alten Auenlandschaft, die nicht nur neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffe, sondern auch die Überschwemmungsgefahren für die Ortschaften Idensen und Bokeloh minimiere.
„Wir wollen die eigendynamische Entwicklung des Flusses stärken und die ursprünglichen Verhältnisse andeutungsweise wiederherstellen”, sagte Priebs. Dafür seien zunächst Grundstücke entlang des Flusslaufes erworben worden, um eine Umgestaltung der Landschaft zu ermöglichen. Diese zeichne sich nun durch Flutmulden (Blänken) am Ufer des Flusses aus, in denen sich das Wasser sammeln und für eine längere Zeit stehen könne. Auf diese Art würden natürliche Tümpel und Lebensräume für Vögel wie Störche und Reiher geschaffen, die von einem zusätzlichen Nahrungsangebot profitieren könnten. Gleichzeitig wurden durch den anfallenden Bodenaushub Verwallungen angelegt, die der Hochwassersicherheit dienen. Das neu entstehende Uferbiotop soll zudem frei von Ackerflächen sein und bewusst durch Grünland ergänzt werden, um den Eintrag von Düngemitteln zu reduzieren.
Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund 80.000 Euro, die zu 80 Prozent aus EU-Mitteln, dem Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Europäischen Raums (ELER), finanziert werden. Mit zehn Prozent ist die Region Hannover dabei und mit jeweils fünf die Stadt Wunstorf und der Unterhaltungsverband West- und Südaue.
Der Mittelbereich des rund 2,5 Kilometer langen Renaturierungsvorhabens soll dann in einem zweiten Schritt ab 2017 erfolgen. Thomas Pietzsch vom Fachdienst Gartenbau der Stadt Wunstorf sieht ebenfalls den ökologischen Gewinn. „Hier soll kein Erholungsgebiet für Touristen entstehen, sondern ein Lebens- und Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere”, sagte Pietzsch. Dennoch könne man darüber reden, an exponierten Stellen Bänke für Spaziergänger aufzustellen. Eine Weg entlang des Flusses werde es aber nicht geben. Foto: tau