„Verschwundene Herrlichkeit”, so lautete die Überschrift eines Artikels, den der Journalist Walter Münstermann am 18. August 1988 für die Schaumburg-Deister-Zeitung geschrieben hatte. Er befasste sich darin mit der Frage, wie denn wohl das alte Rathaus, erbaut 1398, zur Zeit der Stadterhebung im Jahr 1615 ausgesehen haben mag. Münstermann hatte anhand von Angaben aus der Stadtchronik von Adolf Mithoff eine entsprechende Zeichnung angefertigt.
Angeregt durch diese Rekonstruktion kamen Weikert und Stille auf die Idee, ein Modell vom alten Rathaus anzufertigen. Tischlermeister Weikert hat nach Entwürfen in seiner Werkstatt ein plastisches Modell aus wetterfestem Material angefertigt. Später folgten noch das Oberntor und das Rodenberger Schloss. Bei der Präsentation ihrer Arbeit im Verlauf einer Ratsitzung gab es viel Beifall für die engagierten Heimatforscher und die Zusage, die Modelle an den passenden Stellen in der Stadt anbringen zu dürfen ( wir berichteten darüber).
Das Modell vom Rodenberger Schloss steht nun am Eingang zur Museumsinsel, dort wo einst das gewaltige Walltor stand. Die Abbildung des alten Rathauses ist am Haus von Ernst-August Meier angebracht worden. Das ehemalige Verwaltungsgebäude erstreckte sich quer über die Lange Straße, quasi von der heutigen Sparkasse hinüber zur Kapellengate, und lag am östlichen Stadtgraben. Das Oberntor- Modell ist vor der Eisdiele zu finden. Hier entlang verlief vor hunderten von Jahren der westliche Stadtgraben.
Bei der Erstellung der drei Modelle haben Weikert und Stille Unterstützung von verschiedenen Stellen erhalten. Die schmiedeeisernen Rahmen sind von Metallbau Beissner angefertigt worden. Die Beschriftung der Schilder ist im Atelier von Linda Hensler vorgenommen worden und die Farbgebung hat Jochen Wernicke ausgeführt. Foto:pd