Mit Blick auf die Situation bei Faurecia hatte Lies die zunehmende Bedeutung energieeffizienter Fahrzeugkonzepte und die in diesem Zusammenhang immer wichtiger werdenden Leichtbautechnologien hervorgehoben. Automobilproduzenten und -zulieferer, die in diesem Bereich marktführende Kompetenz entwickelten, hätten im internationalen Wettbewerb auch zukünftig die Nase vorn. Es liege, so der Wirtschaftsminister, im wirtschaftspolitischen Interesse Niedersachsens, dass die neuen Technologien im Lande entwickelt würden und auch die Produktion hier erfolge. Dem Zulieferer Faurecia waren in der Vergangenheit im Wettbewerb gute Chancen eingeräumt worden, „weil sich die Entwicklungsabteilung und der Produktionsbereich in Stadthagen durch eine hervorragende Qualität im Premiumsegment ausgezeichnet hatten”.
Ende vergangenen Jahres hatte das Management jedoch überraschend mitgeteilt, die hochprofitable Produktion in Stadthagen aus grundsätzlichen Erwägungen nach Osteuropa verlagern zu wollen.
Damit würden nicht nur 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadthäger Werks ihren Job verlieren, in der Automobilregion Wolfsburg/Hannover/Schaumburg ginge auch Entwicklungs- und Produktions-Knowhow verloren.
„Diese Entwicklung widerspricht den Interessen des Landes Niedersachsen und der hier produzierenden Automobilwerke”, versicherte Lies den Faurecia-Betriebsvertretern. Die Stadthäger Gesprächspartner erläuterten dem Minister den Drei-Säulen-Plan, mit dem die Entlassungen von 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verhindert werden könnten. Mit der Vergabe von Anschlussaufträgen für die demnächst auslaufende Beschlagfertigung und die Konzentration der Produktion auf innovative Premiumprodukte - wie den diskutierten Leichtbausitz - könnten Produktion und Entwicklung in Stadthagen langfristig stabilisiert werden. Olaf Lies begrüßte das Konzept der Arbeitnehmervertretung und versprach, sich weiterhin für die Arbeitsplätze im Werk Stadthagen einzusetzen. Die Gespräche sollen fortgesetzt werden.
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