So hat der Gemeindevorsteher Harting am 24. Juni 1923 um 13 Uhr verkündet, dass am 10. Juni 1923 die Freiwillige Feuerwehr Müsingen gegründet wurde. 64 Männer machten es sich zur Pflicht, einen Teil der Freizeit zum Wohle der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Weil Geld nicht vorhanden war, mussten die Kameraden die Unterhaltskosten selbst aufbringen. So spendeten die Einwohner im Inflationsjahr freiwillig rund 22 Millionen Mark, davon 19 Millionen Mark in Getreide und drei Millionen Mark in Geld. 1924 wurden die gespendeten Mittel für den Bau eines Spritzenhauses in Eigenleistung eingesetzt. 1925 wurde ein Schlauchwagen angeschafft, der auch als Leichenwagen gedient hat. 1933 bekam das Spritzenhaus einen Schlauchtrockenturm. Nach dem Krieg organisierten die Feuerwehrkameraden eine Motorspritze aus Beständen des Luftschutzes, die de Wehr bis 1969 diente. Nachdem ein Wehrmachtswagen 1956 in Flammen aufging, wurde daraufhin ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 auf einem Opel Blitz mit Frontpumpe angeschafft. Nach der Gebietsreform 1974 wurde aus der Freiwilligen Feuerwehr Müsingen die Ortsfeuerwehr Müsingen in der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg. 1977 bekam die Wehr ein neues LF 8. 1976 ist die Jugendfeuerwehr gegründet worden, die auf Stadt-, Kreis-, Bezirks- oder Landesebene erfolgreich war. Zwei Bezirksmeistertitel und die Teilnahme an den Bundeswettbewerben 1990 in Friedrichshafen sind die größten Erfolge gewesen.
Als den „negativsten Höhepunkt” in der Geschichte der Ortsfeuerwehr bezeichnete Buchenau eine Gasexplosion morgens um 6.40 Uhr am 2. Weihnachtstag 1993. Durch diese Explosion und die völlige Zerstörung des Gerätehauses war die Wehr mit einem Schlag wieder bei Null angekommen. Fast zwei Jahre dauerte es, bis das neue Gebäude eingeweiht werden konnte und ein Vorführwagen, ein TSF-W mit einem 500-Liter-Wassertank, beschafft wurde.
„Wenn die Menschen die „112” wählen, erwarten sie schnelle Hilfe - das klappt, weil es Menschen wie Sie gibt, die mehr tun, als sie müssen”, sagte Landrat Jörg Farr in seinem Grußwort. „Die Feuerwehr geht in brennende Häuser rein, um zu löschen und zu retten, ist immer ganz vorn an der Front, auch bei Hilfseinsätzen im Verkehr”, so Farr. Die Investitionen der Städte und des Landkreises seien keine Geschenke an die Feuerwehr, sondern Investitionen in die Sicherheit der Bürger. Bückeburgs stellvertretender Bürgermeister Horst Schwarze erinnerte an die Verdienste von Ernst „Ernie” Becker beim Wiederaufbau des Gerätehauses. Als eine sehr gute Entscheidung lobte Schwarze die Gründung einer Schützengruppe innerhalb der Feuerwehr. „Die Feuerwehr ist in Müsingen die Nr. 1 im gesellschaftlichen Miteinander”, wertete Schwarze. Die Explosion, so Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote, sei ein „trauriges Kapitel” für die Feuerwehr. Dank eines großen Zusammenhalts sei gemeinsam das Chaos beseitigt worden. Die Gründung von Löschzügen sei der richtige Schritt in Bückeburg gewesen. Klaus-Peter Grote hat Sebastian Schramme für eine 25-jährige aktive Mitgliedschaft das Niedersächsische Ehrenzeichen in Silber überreicht. Foto: hb/m