„Uns war von Anfang an klar, dass wir im Bereich Stromnetze aufpassen müssen, nicht zwischen die Räder zu geraten.” Eine Kommune allein sei nicht in der Lage, so eine Aufgabe zu stemmen. Regionale Orientierung und das gewährleisten künftiger Netzsicherheit haben die Grundlage der Arbeit des verbundinternen Lenkungskreises gebildet. Ausschlaggebend für die Entscheidung, der WWE die Konzession zu erteilen, waren laut WRG-Geschäftsführer Dirk Riekenberg die Stabilität der Eon-Netze, die Personalausstattung und das umfangreiche Wissen, insbesondere im Hinblick auf eventuelle Störungsfälle. Das Unternehmen habe als leistungsfähiger Partner gezeigt, und attraktive Zusagen zum Netzbetrieb und dessen Instandhaltung gemacht. Die Bundesnetzagentur bewertet die Versorgungssicherheit und Qualität mit der vollen Effizienzquote. Ebenso konnte WWE laut Riekenberg bei der Folgekostenregelung punkten: Baukosten werden zu 100 Prozent übernommen.
Weitere Angebote zur Stromversorgung hatten auch die Stadtwerke Schaumburg-Lippe, die Stadtwerke Rinteln und RWE gemacht. Bewertet wurden sie in jeder Kommune gesondert, an Hand einer von der WRG Solutions entwickelten, objektiven Bewertungsmatrix, nach der für verschiedene Kriterien wie Sicherheit, Preis oder Versorgung vergeben wurden.
Der Vergabeprozess sei neutral, diskussionsfrei und transparent verlaufen, unter Berücksichtigung des Wettbewerbsrechts und des Energiewirtschaftsgesetzes. Entstanden ist laut WWE-Geschäftsführer Michael Heidkamp, ehemaliges Vorstandsmitglied der Eon Westfalen Weser und Vorsitzender der zwischenzeitlichen Erwerbsgesellschaft, eine langfristige Partnerschaft auf Augenhöhe. Schaumburg sei mit seinen 100.000 zu versorgenden eine wichtige Region für das Versorgungsunternehmen. 2000 Kilometer Netz, acht Prozent des Gesamtnetzes, acht große Umspannwerke und rund 1.300 Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie wurden und werden hier betrieben.
Die Einspeisung regenerativer Energie liege bereits bei 30 Prozent, die Ziele der Agenda 2020 sei damit bereits erreicht. „Wir verstehen uns auch als Partner für die Umsetzung der Energiewende vor Ort”, sagte Heidkamp. Mit unseren kommunalen Partnern möchten wir unser regionales Netz weiterentwickeln,um effektiv und sicher die weiter wachsende Menge regenerativ erzeugter elektrischer Energie weiter steuern zu können.” Bestandteil der Verträge ist auch die Gründung von Netzbeiräten, in denen Inoformationen zwischen beiden beteiligten Seiten ausgetauscht werden. Der Schaumburger Regionalbeirat tagt erstmalig am 27. September. Das Unternehmen WWE war im Zuge der Rekommunalisierung der Stromversorgung aus den verkauften Anteilen der E.on-Energie/E.on Westfalen-Weser hervorgegangen. Die beteiligten Kreiskommunen halten seit der Rekommunalisierung der Stromnetze im Sommer einen Gesamtanteil in Höhe von zehn Prozent an WWE. Der Landkreis ist deshalb mit zwei Sitzen im Aufsichtsrat des Versorgers vertreten.Foto: nb