Wieder hat ein Mittwoch begonnen. „Heute machen wir den Joghurt selbst und auch das Knuspermüsli”, gibt Christina Konerding vor. Die geschulte Betreuerin, die seit Jahren sich auf ähnliche Weise beim Schaumburger Landfrauen-Kreisverband engagiert, hat im Team mit zwei Lehrerinnen im Frühjahr ein Programm entwickelt, Kinder wie auch Eltern für ein „gesundes” Frühstück zu gewinnen.
„Wir wollen das nicht mit erhobenem Finger, sondern durch Überzeugung tun”, kommentiert Konerding den immer noch weit verbreiteten Doseninhalt aus Süßigkeiten und Fertigbackwaren. So sollen die Kinder selbst den Reiz schmackhafter Alternativen erkennen – und davon zu Hause berichten. Quasi nebenbei erfahren sie etwas über Bestandteile von Nahrungsmitteln, über Zubereitung und notwendige Hygiene. In den höheren Grundschulklassen wird das wöchentliche Kochen sogar im Sachunterricht begleitet: In den dritten Klassen steht Getreide auf dem Lehrplan; bei den Viertklässlern ist es die Kartoffel.
„Schlemmi” lautet die Mittwochsaktion, bei der reihum alle Klassen an die Reihe kommen. Dann werden Schürzen umgebunden, in großen Schüsseln die nicht unerheblichen Mengen angerührt und schließlich die Gaumenfreuden auch serviert.
„Hm, Heidelbeeren”, entfährt es einem Schüler der 2 c, als die jungen Kellner das Frühstück zur großen Pause in die Klasse bringen. Lehrerin Gabi Pfingsten passt genau auf: Mädchen und Jungen mit Lactose-Unverträglichkeit oder Nuss-Allergie erhalten geeigneten Ersatz. Und wer sich an die kleinen blauen Früchte nicht so recht herantraut, bekommt „eine Beere auf die Hand zum Probieren”.
Prompt halten einige zuvor noch zögernde Kinder ihren Teller deutlich hin. Christina Konerding und ihrem Team bereiten die Vormittage sichtlich Spaß. Schon fühlen sie sich zu Neuem herausgefordert. Gab es bislang nur kalte Zutaten bei der Verköstigung der Kinder, stehen demnächst Kartoffelrösti auf dem Programm.
Dabei hilft ein im Catering versierter Vater mit entsprechenden Pfannen. Kostproben der neuen Schulmahlzeiten dürfen übrigens auch die Väter und Mütter genießen: Beim nächsten „Elterncafé” ist die Schulküche ebenfalls in Betrieb. Foto: al