Sie stammen von Eckhard Freuwört. Neben seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Wissenschafts- und Industriefotografie faszinierte ihn schon seit jeher die räumlich wirkende Wiedergabe von Motiven. Nur: Eine Spezialkamera war ihm viel zu teuer. Folglich experimentierte der Autodidakt selbst und fand schließlich seinen Weg.
Beispiele auf seiner Homepage www.asmodis.heimat.eu gibt es genug; auch Darstellungen missglückter Versuche, die aber dennoch von wertvoller zweidimensionaler Qualität sind. Aber der 55-Jährige behält sein Können nicht für sich. Seit fünf Jahren gibt er sein Wissen gern an Schüler weiter – in einer Arbeitsgemeinschaft an der heutigen IGS Rodenberg.
Die Technik des Dreidimensionalen ist für ihn ganz einfach: Wenn der Lauenauer sein Naturmotiv entdeckt und auf den Auslöser gedrückt hat, versetzt er seinen Fotoapparat genau um diese Differenz nach rechts. Dann entsteht ein zweites Bild. Per Computer werden beide Fassungen übereinander gelegt – und fertig ist das 3D-Bild.
„Ich wähle meine Motive mit anderen Augen aus als ein Normalbild”, schildert er sein Vorgehen: Schon die geringste Bewegung führt zu Veränderungen. Folglich befinden sich vorwiegend „ruhige” Objekte vor der Linse: Landschaft, ein bizarrer Baum, jedoch auch Tiere und Menschen. Betrachtet werden können seine Arbeiten allerdings nur mit einer speziellen Anaglyphenbrille, deren unterschiedliche Folienfarbe das räumliche Sehen überhaupt erst ermöglicht.
Aber warum nun gerade sieben Zentimeter Differenz zwischen den beiden Aufnahmen?
Es handelt sich um den ungefähren Augenabstand eines Erwachsenen. Kinder dürften deshalb in aller Regel Schwierigkeiten haben, den Effekt von Freuwörts Bildern erleben zu können. Weiter entfernt gelegene Motive bedürfen eines größeren Abstands: Bei einer besonderen Wolkenformation können es schon mal einige Schritte sein. Und um den Mond als Kugel darstellen zu können, hat sich der Fotograf eine Strecke von neun Metern berechnet.
Allerdings warnt er Nachahmer dank eigener Erfahrungen: Bei Dunkelheit können Seitwärtsschritte schon mal in einer Pfütze oder auf abschüssigem Untergrund landen.
Der Zyklus „Ein Jahr in Deister und Süntel” ist noch bis Ende Oktober an jedem ersten und dritten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr im Amts- und Fleckenmuseum zu sehen. Gruppen können sich zu anderen Zeiten unter der Rufnummer (05043) 1844 anmelden. Foto: al