Seit 1976 lebt der gebürtige Hannoveraner Peter Lechelt im Landkreis Schaumburg. Dort gründete er unter anderem zahlreiche Werkstätten und arbeitete an etlichen öffentlichen Auftragswerken. Arbeiten von Lechelt finden sich zum Beispiel in Barsinghausen und Hannover, aber auch in Gelsenkirchen.
Nachdem er einige Jahre im Landgrafenhaus ein Atelier betrieben hatte, präsentiert er heute einen Teil seiner Arbeiten auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle in Kreuzriehe, direkt an der B 442.
Nachdem Lechelt im Februar 2012 in einem Bericht des „Schaumburger Wochenblatt” von einem Wettbewerb für die Gestaltung eines Wasserspiels in Höhe der Sparkasse Bad Nenndorf gelesen hatte, bewarb er sich bei der Stadtverwaltung. In einer Antwort teilte ihm der Verwaltungschef mit, dass es für den besagten Bereich bereits einen beschlossenen Entwurf gebe.
„Allerdings soll noch ein Entwurf für einen Brunnen auf dem Zentralen Platz ausgeschrieben werden. Sie sind herzlich willkommen an dieser baldigen Ausschreibung teilzunehmen”, ergänzte Reese in seinem Schreiben.
Mit dieser Antwort sei er zufrieden gewesen, sagt Lechelt im Interview. „Hoffnungsfroh eingestimmt entwickelten sich Ideen und sehr schnell reifte ein konkretes Bild, wie eine Skulptur als Wasserspiel an dem gedachten Platz aussehen könnte”, fährt er fort. Voller Tatendrang machte sich der Künstler an die Arbeit. Er handele eben immer nach dem Wahlspruch „Zuerst kommt die Kunst, dann erst der Gedanke ans Geld”.
Kraftvoll und zu 100 Prozent passend wirke das Werkstück aus hellem Obernkirchner Sandstein. Das Kunstwerk wiegt cirka 2,5 Tonnen und ist annähernd zwei Meter hoch.
Jetzt musste Lechelt erfahren, dass der Ideenwettbewerb für einen Brunnen auf dem Zentralen Platz längst läuft. Professor Norbert Schittek führt die Jury an. „Ich habe Respekt vor der Jury und möchte ihre Bewertung nicht in Frage stellen”, erklärt er mit Nachdruck. Er möchte auch nicht in den Ruf kommen, er würde die Öffentlichkeit aus Eigennutz als Instrument einsetzen. „Das ist nicht mein Stil”.
Dennoch kritisiert er die Tatsachen, die jetzt geschaffen wurden. „Das ist Wortbruch, schwarz auf weiß”, ärgert er sich.
Lechelt kann sich nicht erklären, warum die Information über seine Bewerbung ganz offensichtlich nicht an Schittek weitergereicht wurde.
„Schuld daran ist die Ignoranz, mit der einem im Ortsteil Kreuzriehe wohnenden Bildhauer begegnet wird”, ereifert er sich weiter. Oder liegt die Ursache für den aus seiner Sicht skandalösen Vorgang begründet „in dem allgemeinen Trend,
Verantwortung abzugeben, um andere die Karten neu mischen zu lassen, Sachverhalte zu verschweigen, um eigene Interessen durchzusetzen”. Lechelt wartet auf Antworten. Foto: pd