Das „Theater in der List” stellte sich in dem Stück „Feindberührung 2.0” nicht nur dieser Frage, sondern kam in der besonders feinfühligen Inszenierung im Foyer der Berufsschule auch auf das Thema Ausländerfeindlichkeit, die, so Schulleiter Herbert Habenicht, latent auch in der Schule zu spüren ist. Daher wolle man mit Präventivprogrammen einer steigenden Rechtsradikalität vorbeugen, so Habenicht, der insbesondere der Bürgerstiftung Schaumburg, vertreten durch Peter Benkricht, für die Mitfinanzierung des Theaterprojektes dankte. Auf der Bühne glänzten Hausmeister „Baris” (Willi Schlüter) und Schüler „Ben” (Tim Schaller). Der bosnisch stämmige Hausmeister mit deutscher Frau und Tochter und der durch einen Messerstich des Auges beraubte Schüler Ben mit Vorurteilen gegen Ausländer kommen sich Stück für Stück näher. Der eine kennt den Krieg noch aus eigener Erfahrung, der andere durchlebt ihn Tag für Tag im Netz. Der eine kennt die ausländerfeindlichen Sticheleien aus vielen Situationen des eigenen Lebens, der andere fühlt sich als „echter Deutscher”, obwohl seine Oma eine rassige Sizilianerin war. Der eine kennt das wahre Leben mit den wenigen echten Freunden, der andere hat bei Facebook 240 „Freunde”. „Feindberührun 2.0” ist eine Produktion der kirchlichen Dienste der ev.-luth. Landeskirche Hannover in Zusammenarbeit mit dem „Theater in der List” und zeigte nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die ausgewählten 120 Zuschauer, sondern regte zum Nachdenken an. Herbert Habenicht weiß als Schulleiter der Berufsschule, dass Phänomene wie Cyber-Mobbing, Spielsucht und Rechtsradikalität auf dem Vormarsch sind. Seine Schule stelle sich diesen Problemen erfolgreich mit Präventivprogrammen. Foto: ste