50 Prozent weniger Umsatz habe damals die gut zweimonatige Voll- und Teilsperrung zwischen der Kreuzung Drei Steine und dem WEZ in der Kasse seiner Tankstelle verursacht, erinnert sich Seifert. Doch es hätte noch schlimmer kommen können, wenn die Entscheidungsträger sich nicht auf das von Seifert propagierte schonende Verfahren bei der Sanierung eingelassen hätten. Einige der Unterstützer, die Seifert damals mit ins Boot holen konnte, sind jetzt wieder an seiner Seite. Die derzeitige Planung sehe einen Vollausbau der Strecke vom Ende der Rodenberger Allee bis zur Einmündung der Kurhausstraße vor. Von Ordnungsamtsleiter Kurt Junior will Seifert erfahren haben, dass dies die Einrichtung einer Einbahnstraße für die gesamte Bauzeit von etwas einem Jahr notwendig machen werde. „Für die Unternehmen bedeutet dies einen massiven Umsatzrückgang und für einige sicherlich das Ende ihrer Existenz. Arbeitplätze könnten verloren gehen und es käme zu Leerständen in den Geschäften”, beschreibt Seifert das mögliche Szenario. Der „schonende” Ausbau ist nach Einschätzung des Tankstellenbetreibers auch diesmal möglich. Einem Vollausbau stehe diese Variante was Qualität und Haltbarkeit anbelange nichts nach. Zusätzlich könnten auch noch 60 000 Euro gegenüber dem Vollausbau eingespart werden, rechnet Seifert vor. Auch, weil die Tragschicht nicht erneuert werden müsse. Nach seinem Kenntnisstand würde eine Fachfirma lediglich einen Arbeitstag zum Abfräsen der rund 800 Meter Sanierungsstrecke benötigen. Für das Auftragen einer neuen Decke würden nur noch zwei weitere Tage anzusetzen sein. Diese Zeit könnte der Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbeigeführt werden.
Von Hotel- und Restaurantbetreibern, einem Blumenhändler über dem WEZ, die Konditorei Frenkel, Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzleien bis hin zu einem Bestatter, einer Fahrschule, einer Apotheke und den Mietern des Ärztezentrums an der Bahnhofstraße hat Seifert Unterstützung für seine Forderung gefunden.
In der am kommenden Mittwoch stattfindenden Bauausschuss-Sitzung steht das Thema „Sanierung Bahnhofstraße” zwar nicht auf der Tagesordnung, dennoch möchte Seifert die Gelegenheit nutzen und Überzeugungsarbeit für die Ausbauvariante leisten. Foto: pd