„Wir wollten uns selbst ein Bild machen”, betonte Steinmann nach dem Blick auf die Orchideenwiese bei Krackes Ruh, die von der Forstgenossenschaft angelegten Rastplätze, Altbuchenbestand und Blütenvielfalt am Waldsaum oberhalb von Raden, die Süntelbuchen und das beinahe versteckte Feuchtgebiet Südholz oberhalb von Meinsen und Pohle. Es gebe schon einen Bedarf an „punktuellem Schutz”, bilanzierte Steinmann, während Kreisvorstandsmitglied Irmhild Knoche den Blick auf die hiesigen Besitzverhältnisse lenkte: „Wir wollen ja nicht die Waldwirtschaft einschränken.”
Die Grünen wollen nun die Untere Naturschutzbehörde um eine „naturkundliche Bestandsaufnahme” bitten, mit der besonders wertvolle und von der Zerstörung oder wegen intensiver Nutzung bedrohte Bereiche ermittelt werden. Gute Gründe gebe es dafür nicht allein aufgrund der örtlichen Gegebenheiten: Mit nur 1,9 Prozent Naturschutzfläche seines Kreisgebiets liege Schaumburg weit hinter dem Landesdurchschnitt von 4,5 Prozent zurück. Deshalb könnten einige Parzellen im Süntel die Bilanz etwas aufpolieren.
Dass dringender Handlungsbedarf bestehe, musste die Gruppe an Ort und Stelle mit Missfallen zur Kenntnis nehmen: Quer über die Orchideenwiese zog sich die frische Reifenspur eines Quads.
Foto: al Archiv