Rund drei Dutzend Helfer kleisterten im Vereinsheim fleißig, um Protestplakate herzustellen. Außerdem begannen sie, erste Plakate an der voraussichtlichen Marschroute der Neonazis aufzuhängen. Zu Beginn des Treffens tauschten sich die Mitglieder von „Bad Nenndorf ist bunt” über die verschiedenen Einzelheiten des kommenden Wochenendes aus, soweit die entsprechenden Informationen vorlagen. Jürgen Uebel, Vorsitzender von „Bad Nenndorf ist bunt”, informierte über die Auflagen des Landkreises für die Kundgebungen am Sonnabend (Marschrouten nebenstehend). Anders als im Vorjahr erhalten die Gegendemonstranten nicht die Möglichkeit, vor den Rechtsextremen eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Winckler-Bad abzuhalten. 2013 hatten viele Gegendemonstranten nach ihrer Kundgebung den Platz nicht verlassen und diesen über mehrere Stunden blockiert. In der Folge hatten die Neonazis nicht den von ihnen für ihre Kundgebung angesteuerten Platz erreicht, sondern mussten diese auf der Poststraße abhalten. „Bad Nenndorf ist bunt” startet seine Protestaktionen gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen bereits am Freitag, dem 1. August. Ab 14 Uhr an diesem Tag will das Bündnis mit möglichst vielen Helfern mit dem Schmücken der Bahnhofstraße starten. Um 16.30 Uhr veranstaltet der VfL im unteren Teil der Bahnhofstraße ein Sportfest mit verschiedenen Mitmachaktionen. Zeitgleich sollen zahlreiche Luftballons aufgeblasen werden. Gegen 18.30 Uhr soll eine Kundgebung vor dem Wincklerbad stattfinden, bei der die Luftballons losgelassen werden. Sigrid Bade, stellvertretende Vorsitzende des VfL Bad Nenndorf erklärte, dass die Veranstaltung all jenen eine gute Gelegenheit bieten würden ihren Protest gegen Rechtsextremismus auszudrücken, denen die Gegendemonstration am Sonnabend zu heikel erscheine. Die Veranstaltungen am Freitag seien etwa auch von Familien mit Kindern ohne Bedenken zu besuchen. Für die Besucher der Privat-Partys am Sonnabend gelte es, sich entsprechend zeitig aus dem Zug der Gegendemonstranten zu lösen. Der Weg zu den Partys müsse voraussichtlich zum Teil unter Geleit der Polizei angetreten werden. Entscheidend sei es auch, an diesem Tag den Personalausweis nicht zu vergessen angesichts zahlreicher Kontrollen in Bad Nenndorf, so Sigrid Bade.
Bis zum Wochenende wird „Bad Nenndorf ist bunt” die Plakatierungen fortführen, um die rechtsextremen Marschierer mit einer farbenfroh gestalteten Route zu empfangen. Die Zahl der Plakate dürfte zunehmen, weil Politiker Plakate aus dem vergangenen Wahlkampf zur Verfügung stellten.Foto: bb