Denn ohne Hund kann sich Gerd Veldenhaven sein Leben nicht vorstellen: Mensch und Tier profitieren voneinander. Vor allem alleinstehende Senioren bekommen mit einem Haustier das Gefühl von Wertschätzung. Sie werden wieder gebraucht – und sind verpflichtet morgens aufzustehen um mit ihrem Schützling eine Runde um den Block zu drehen. Und das Wichtigste: Sie fühlen sich nicht mehr allein.
Für Tierschutzsvereinsvorsitzende Monika Hachmeister aus Bückeburg ein guter Grund, ältere Tiere an Senioren zu vermitteln. Mandy wurde abgegeben, weil ihre Besitzerin sie nicht mit ins Seniorenheim nehmen durfte. In der „Residenz am Harrl” ist das anders. Ingemarie Bock ist selbst Tierschützerin. Sie hat Hunde aus Versuchslaboren bei sich aufgenommen und gibt derzeit zwei Möpsen und einem Jack Russel Terrier ein Zuhause, die als Gebärmaschinen missbraucht worden sind. Haustiere sind in der „Residenz am Harrl” ausdrücklich erlaubt. Viel zu oft müssen alte Menschen ihre Tiere abgeben, wenn sie in ein Seniorenheim umziehen. „Diese Tiere landen bei uns im Tierheim. Es wäre nicht das erste Mal, dass so ein Tier nach kurzer Zeit bei uns gestorben ist – ich bin überzeugt davon, dass auch Tiere an einem gebrochenen Herzen sterben können”, sagt Hachmeister. Umso schöner, dass Mandy mit Gerd Veldenhaven einen neuen Besitzer gefunden hat. Bis zu sechsmal am Tag geht der Senior mit seiner neuen Begleiterin spazieren. Das hält jung und sorgt für nette und auch neue Bekanntschaften mit Menschen, die Mandy sofort in ihr Herz schließen.
Wichtig: Wer sich als Senior für ein neues Haustier entscheidet, sollte ein älteres Tier wählen. Ältere Tiere sind glücklich über gemeinsame Kuschelabende und einem eher gemütlichen Gang ins Freie. Junge, aktive Hunde und auch Katzen sind bei alten Menschen völlig fehl am Platz. Für Gerd Veldenhaven ist Mandy ein echter Glücksgriff. „Hier haben sich zwei Senioren getroffen”, sagt Bock. Foto: wa