Auf Einladung der örtlichen Arbeitsgemeinschaft „Altenhäger Dorfgeschichte(n)” zeigte er zunächst Karten mit historischen Grenzen und Wegen. Er erläuterte die Bedeutung von Landwehren, frühe Besiedlungen im Tal der Rodenberger Aue und Gründe für Menschen, ein ihnen angestammtes Dorf wieder aufzugeben. Fast mehr noch errang er die Aufmerksamkeit beim Thema Trachten. Denn im Gegensatz zu den Ortschaften rund um Nenndorf, Rodenberg und Apelern ist folkloristische Kleidung im Deister-Sünteltal unbekannt. Dormann glaubt das nicht unbedingt. Seine Theorie: Hier hätten die Menschen vielleicht schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Tracht abgelegt, während anderswo die „roten Röcke” bis in die jüngste Vergangenheit im Bewusstsein der Bevölkerung geblieben sind.
Der Experte begründete seine Einschätzung mit zahlreichen historischen Bildern und den Hinweis auf die eigene Kleidung an diesem Abend: Schaumburgs Männer hätten schon vor hundert Jahren ihre Festtagsweste und den weißen Leinenkittel für immer abgelegt. Dormann dagegen zieht die Montur seiner Vorfahren zu außergewöhnlichen Anlässen immer noch an. Und er warb für einen Besuch des Rodenberger Heimatmuseums. Dort können Interessierte noch mehr über Trachten erfahren. Im neuen Jahr setzt der Arbeitskreis die Reihe seiner gelegentlichen Vortragsabende fort: Einem Abend über „Altenhäger Kräuterküche” am Donnerstag, 29. Januar, folgt ein Reisebericht über Südafrika und Namibia am Donnerstag, 26. Februar. Die Geschichte des ehemaligen Lauenauer Möbelunternehmens Casala wird am Donnerstag, 23. April, beleuchtet. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Bereits am Sonntag, 22. März, gilt ein gemeinsamer Ausflug ab 14 Uhr den Sehenswürdigkeiten des Fleckens Lauenau. Foto: al