Genug gelüftet, dachte ich mir auf dem Weg ins Nebenzimmer. Statt nach Frischluft roch es dort aber unangenehm penetrant. Irgendwie sehr bekannt. Meine Hündin eröffnete indes die zweite Runde ihres Fiep-
konzertes und hüpfte vor dem Fenster auf und ab. Erst da entdeckte ich die Schafe, die schon einen Tag zuvor zu Besuch gewesen waren und unseren Vorgarten erkundet hatten. Den „Flummi” neben mir freizulassen, wäre sicherlich witzig gewesen. Das wollte ich den flauschigen Gesellen aber doch nicht zumuten. Sie starrten uns auch so schon an – ein fürchterlich aufgeregter Hund, von dem sie als Hüter bisher Souveränität gewohnt waren, und ein Mensch, der sie die ganze Zeit mit einem schwarzen Kasten vor dem Gesicht verfolgte. Nachdem ich bereits im Dezember 2012 von einer „Tierischen Bescherung zum Ersten Advent” geschrieben hatte, marschierte sie endlich wieder seelenruhig die Straße direkt vor meiner Wohnung entlang, die Schafsherde.
Der einzige Nachteil: Die Hinterlassenschaften stinken nicht nur ordentlich, sondern sind für meine Allesfresserin auf vier Pfoten ein Snack wie auf dem Präsentierteller. Dass das ihrem Verdauungstrakt nicht unbedingt bekommt und ich sie ständig in den Garten lassen muss, stört sie im Gegensatz zu mir relativ wenig. In diesem Sinne: Tierische Neujahrsgrüße. Foto: jl