Über dem, was sich in diesem Jahr an der Überwachung ändern soll, vergaß der Vorsitzende des Bewertungsgremiums, Meinfried Striegnitz, beinahe die Meldung, die Jahr für Jahr wieder erhofft wird. „Aktuell haben wir keine Schadstoffausträge”, ergänzte deshalb Christian Poggendorf, der für das Umweltministerium in dem Gremium sitzt, die Ausführungen von Striegnitz.
Nach wie vor bewähren sich also die Sicherungsmaßnahmen an der Deponie, halten die umgebenden Dichtwände die Schadstoffe im Deponiekörper, tritt durch die Oberflächen-Abdeckung nichts aus – und auch der eigentlich kribbelige Punkt der Konstruktion gibt kaum Anlass zur Besorgnis: aus der nach unten offenen Deponie ist auch dort nichts Schädliches in die Umgebung gelangt.
Damit das auch weiterhin so bleibt, wird das Monitoring auf dem Gelände, das zwischen den Orten Münchehagen und Wiedensahl liegt, weiterhin akribisch betrieben. Klug konzipiert sei das System aus vielen Messstellen, betonte Striegnitz noch einmal, feinfühlig zeige es an, wie sich die Schadstoffe in der Deponie verhielten, ob sie blieben, wo sie bleiben sollen, wie die Wasserstände sich zueinander verhalten – eben all das, was wichtig ist, um für den Fall der Fälle, dass nämlich die Lage auf der SAD wieder brenzlig wird, vorbereitet und gewappnet zu sein und auf viele Eventualitäten reagieren zu können.
Für 2015 hat das Gremium erneut Empfehlungen ausgesprochen – und die seien alle so von der Niedersächsischen Gesellschaft für die Endablagerung von Sonderabfall akzeptiert worden, sagte der Vorsitzende. Leichte Bewegungen im Inneren von Südwesten nach Nordwesten seien festgestellt worden. Das mache eine Verlagerung mancher Messpunkte notwendig. Und da eben keine Schadstoffe ausgetreten seien, der Verlauf des Wassers aber nachgewiesen werden solle, werde nun ein so genannter Tracer-Versuch durchgeführt. Das Wasser werde eingefärbt, so dass sein Verlauf nachvollziehbar sei. Im kommenden Jahresbericht sollen die Ergebnisse präsentiert werden – und Planungsvorgaben für jahrzehntelange Überwachung liefern. Ein „Was wäre wenn”-Versuch also, der auf viele eventuelle Szenarien vorbereitet.
Mit der Nachricht, dass auch im vergangenen Jahr kein Grund zur Sorge bestand und dass die Überwachung weitergeht, sind auch die Vertreter der anliegenden Kommunen und der Anliegergemeinschaft zufrieden – und hoffen auf ähnliche Nachrichten, wenn das Gremium wieder zusammen kommt.
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