An den urigen Buden drängten sich die Menschen aneinander vorbei, um einen heißen Seelenwärmer, der ganz nebenbei auch den fröstelnden Händen einheizte, zu genießen. Oder sie suchten sich einen lauschigen Platz unter einem Heizpilz und in Hörweite musikalischer Liveunterhaltung. Ohne Sonnenstrahlen und bei vertieftem Klönen an einem Fleck hatte die hochkriechende Kälte leichtes Spiel – kein Wunder also, dass an manchem Stand der Glühwein bereits am Abend ausverkauft war. Ob „Shaker”, „Musikexpress” oder „Projekt 1”: in den kunterbunt leuchtenden Fahrgeschäften konnte eine Gänsehaut gegebenenfalls einfach weggeschrien werden. Vor allem zahlreiche Jugendliche kamen dem Angebot nach und sorgten für zum Teil voll besetzte Plätze. Andere nutzten die Zeit noch für einen letzten Bummel über die Lange Straße, vorbei an den „fliegenden Händlern” mit ihren duftenden Gewürzen, nützlichen Haushaltsutensilien und hübschen Winteraccessoires für Kopf, Hals und Hand. Die vielen Lichter, die familiäre Atmosphäre, das harmonische Stimmenwirrwarr und nicht zu vergessen das saftige „Spanferkel im Brötchen”, das gefüllte Käsefladenbrot oder die klassische Bratwurst machten den Martinimarkt einmal mehr zu dem, was er ist: ein traditioneller Treffpunkt für Freunde und Gäste aus nah und fern – obgleich der große Andrang, zumindest gefühlt, zu früh abbrach.Foto: jl