Berührungsängste? Die kennt Margie Kinsky überhaupt nicht. Sie sucht den Kontakt zum Publikum, sie liebt ihn, ja sie braucht ihn. Zwei Stunden vor ihrem Auftritt im Stadttheater vor gut 450 Besuchern war sie schon in der Auestadt. Kinsky kam nach Wunstorf auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Dorothea Diestelmeier. Die Künstlerin quatschte die Leute an und begrüßte sie persönlich. „Ich muss doch wissen, wie die Wunstorfer ticken”, sagte sie unserer Zeitung. Zweieinhalb Stunden Programm, eine stolze Leistung für die Frau, solange ohne Stillstand zu quasseln. Überhaupt hat die Gleichstellungsbeauftragte mit der Verpflichtung der Komikerin aus Bonn (sie ist in Rom geboren) wieder ins Schwarze getroffen. Locker hüpfte sie auf die Bühne unter dem Applaus der Besucher. Zum Warmwerden feuerte Kinsky erst einmal die Besucher an, sie sollten sie kennen lernen. Auch fragte sie in den Saal, „wo kommt ihr denn her”? Eine größere Gruppe meldete sich als Mitarbeiter des Klinikums Neustadt. Und mit dem Spruch „Ich bin Margie” und „wer bist du”, war zum Beginn der Veranstaltung gleich eine Du zu Du Atmosphäre hergestellt. „Hör mal, pass auf”, es ging weiter Schlag auf Schlag. Die Frau hatte eine sagenhafte Energie. Natürlich erzählte sie von ihren sieben Kerlen. Sechs Jungen und Ehemann Bill Mockridge als „Sechs Richtige und ein Hauptgewinn”. Ihr Mann sei in der „Lindenstraße” als Erich Schiller leider verstorben. Aber in ihrem Soloprogramm „Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding” kam er vor. Als Holzfäller bezeichnete sie ihn liebevoll. Margie ist eine Gute-Laune-Botschafterin, die weiß, wie es geht. Sie ist eine Künstlerin zum Anfassen, die Besucher dankten es ihr mit riesigem Applaus. Foto: gi