Samtgemeindebürgermeister Bernd Schönemann begrüßte nicht nur zum ersten Mal überhaupt einen Handballbundestrainer in Bad Eilsen, sondern gleichzeitig auch noch einen ehemaligen Bundestrainer. Horst Bredemeier, Manager und Vorsitzender von GWD Minden, trainierte die Nationalmannschaft von 1989 bis 1992. Bredemeier freute sich über das rege Interesse am Handball: „Wir leben von den Zuschauern und den Emotionen in der Halle.” Im Mittelpunkt standen an diesem Abend allerdings der Isländer Dagur Sigurdsson und Hans Robert „Bob” Hanning. Sigurdsson hat die Handball-Nationalmannschaft der Herren als Trainer zum Europameistertitel und zur Bronzemedaille von Rio geführt. Zum ersten Mal begegnet sind sich die Beiden vor vielen Jahren bei einem Spiel von Hildesheim gegen Wuppertal. Das Spiel fiel aus, stattdessen wurde zusammen trainiert. „Jetzt wissen wir auch, von wem er sich das Trainertalent abgeguckt hat”, scherzte Hanning. Mit dem deutschen Handball ist Hanning sportlich sehr zufrieden, alles andere müsse noch angepackt werden. Besonders die Jugendarbeit liegt dem 48-Jährigen am Herzen. Für seine jugendfördernden Maßnahmen erntete er viel Lob. „Wahrscheinlich bin ich so klein geblieben, weil mir so viele Leute auf die Schulter geklopft haben”, sagte Hanning selbstironisch. Auch das Publikum konnte allerhand Fragen loswerden. Ein Zuhörer wollte wissen, was sich verändert hat, seit Sigurdsson Bundestrainer ist. „Manchmal ist es von Vorteil ein Ausländer und damit Außenstehender zu sein”, sagte der Isländer. Er habe keine Angst gehabt, die Mannschaft anzupacken und umzubasteln. Sigurdsson setzt auf einen jungen Kader. Der Trainer erklärte, dass junge Spieler schnell dazulernen und zunehmend an Selbstvertrauen gewinnen. „Wir haben 20 neue Stars kreiert und haben nochmal 20 Spieler in der Hinterhand, die die neue Generation bilden können”, sagte Hanning. „E.ON”-Regionaldirektor Ulrich Fischer fragte, wie eine Mannschaft ihre Leistungen weiter steigern kann, nachdem man ein sehr hohes Niveau erreicht hat. Es gäbe keinen Plan, wie man weiterhin erfolgreich bleiben kann –”aber man muss Vertrauen haben in seine eigenen Fähigkeiten.” Foto: ag