Im ausgehenden 18. Jahrhundert lebten zwei Wissenschaftler, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Alexander von Humboldt, ein Forscher, Abenteurer, der „zweite Entdecker Amerikas” auf der einen Seite. Auf der anderen Carl Friedrich Gauß, der Theoretiker, Misanthrop, „Fürst der Mathematik”. Beide jedoch verband ein Ziel – welches, das haben die Schauspieler der Burghofbühne Dinslaken im Kurtheater Bad Nenndorf vor fast ausverkauftem Haus gezeigt. Es handelte sich dabei um nicht weniger als die „Vermessung der Welt”, wie auch der Roman von Daniel Kehlmann heißt, auf dem das Stück von Regisseur Mirko Schombert basiert. In der fiktiven Doppelbiografie bereist Humboldt (Markus Penne) dafür die Welt und studiert und erforscht mit Akribie alles, was ihm begegnet. Er kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. Gauß (Matze Vogel) dagegen bleibt so lange es geht zu Hause in Braunschweig. Er, der nicht ohne Frau leben kann, springt selbst in seiner Hochzeitsnacht aus dem Bett, um eine Formel zu Ende zu bringen. Den Schauspielern – in den Nebenrollen: Felix Lampert, Patric Welzbacher und Julia Sylvester – gelang es, dies auf die Theaterbühne zu transportieren. Mit Szenen, die für einige Lacher sorgten, einer überraschend wandelbaren Kulisse und hingebungsvollen Darstellern. Foto: tr