Die Stadtratssitzung fand mit reger Beteiligung – mit knapp über 100 Teilnehmern – vorwiegend Eltern und Kinder sowie Freunde der Jugendfreizeitstätte und des Infoladens Bückeburg im Hubschraubermuseum statt. Vor der Entscheidung gab es zwischen einigen Ratsherren einen Schlagabtausch, der sich weniger um einen konkreten Lösungsvorschlag drehte, als darum, sich noch einmal öffentlich gegenseitig durch den Kakao zu ziehen. Entgegen dem Demografischen Wandel sei es jedoch ein schönes Thema, weshalb man hier zusammenkomme, kommentierte Brombach. Trotz Lobesworten gestand er ein, dass die Stadt in eine enorme Drucksituation geraten war. In der Vergangenheit wurde von gerade mal 35 Prozent Betreuungsbedarf für Krippenkinder gesprochen, Anträge aus den Ortsteilen seien nie gestellt worden. Mittlerweile seien es 60 Prozent – Tendenz eher steigend. Der Umbau der Blindow-Schule statt dem Neubau am Straußweg habe die Situation schlussendlich eskalieren lassen. Zu Beginn des Jahres wurden einige Übergangslösungen (u. a. Seniorentreff Röcke, Privatwohnungen, Casino Achum) mehr oder weniger öffentlich diskutiert: Besonders die Idee der Unterbringung in der Jugendfreizeitstätte hatte bei den Betroffenen für berechtigten Alarm gesorgt. Im Fokus der Stadt: die obere Etage, in der auch Räume vom Infoladen Bückeburg untergebracht sind, eine Plattform für Jugendliche mit Interesse an politischer Bildung. „Wir bieten Bücher zum Beispiel über den Widerstand im Nationalsozialismus oder beschäftigen uns mit Feminismus. Wir laden zu Konzerten ein oder zeigen Filme, beispielsweise zum Thema Selbstversorgung”, erklärt Karla Kurz.