Schon bald nach der Gründung dienten Vereinsabende der Verteilung von Care-Paketen, Sammlungen für Spätheimkehrer, Spendenaufrufe für Friedland und dem Versand von Lebensmittelpäckchen in die damalige DDR. Sogar ein Kissen wurde gekauft, um es jungen Müttern als Deckbett für Säuglinge auszuleihen. Zeitweilig wurde reihum ein Berliner Ferienkind betreut. Später erhielt ein Patenkind in Äthiopien regelmäßige Zuwendungen. Fast vergessen sind heute „Eierspenden”, die zunächst an Heimkehrerlager und bis 1967 noch an Kranken- und Waisenhäuser gingen. Und immer wieder floss Geld zugunsten vom Schicksal getroffener Menschen – von der Flutkatastrophe in Hamburg 1962 bis zu Hungersnöten in Afrika oder zu Opfern von Erdbeben. Heute gibt der Ortsverein gelegentlich Hilfestellung für die Jugendbetreuung beim Kreisverband, der Lebensmittelausgabe der Lauenauer Bürgerhilfe oder bei besonders bedürftigen Familien im Dorf. Mehrere Jahre wurden Röntgen-Reihenuntersuchungen und Polio-Schluckimpfungen organisiert. Heute sind es immer noch Blutspendetermine, bei denen sich der Ortsverein allerhand einfallen lässt, um die Besucherzahlen zu steigern. Eine besonders gute Idee belohnte vor Jahren der Landesverband mit einem vierstelligen Geldpreis, der natürlich für gemeinnützige Zwecke eingesetzt werden musste. Heute könnten Mitglieder immer noch im Durchschnitt fast zweimal wöchentlich Ortsvereins-Angebote nutzen. Neben regelmäßigen Zusammenkünften gibt es eine Handarbeitsgruppe, das Seniorenturnen und den ebenfalls schon 1947 gegründeten Singkreis. Zudem fühlt sich das DRK mitverantwortlich für das örtliche Leben in Zusammenarbeit mit den Vereinen. So finanzierte es bereits Umbaumaßnahmen im Dorfgemeinschaftshaus, organisiert die jährliche Senioren-adventsfeier der Gemeinde und setzte sich nachdrücklich für den vor vier Jahren errichteten Zunftbaum ein. In der langen Ortsvereinsgeschichte hat es bislang nur sechs Vorsitzende gegeben. Nach Frieda Röhrkasten übernahm Else Koch für fast 30 Jahre die Verantwortung. Auch ihre Nachfolgerin Hanni Brandtner lenkte lange die Geschicke, bis Gisela Spörhase die Aufgabe übernahm. Ab 2001 amtierte Karin Schulz-Becker, für die sich 2009 nur mit Mühe der Fortbestand der Gemeinschaft sichern ließ. Aber nach einjähriger Bedenkzeit sagte Gerda Wilkening zu, die seither mit neuen Impulsen den Ortsverein belebt. Einer davon ist ein jährliches Mützchenstricken für einen Smoothie-Anbieter. Für jede Dekoration seiner Fläschchen im Kühlregal stiftet er einen kleinen Betrag an den DRK-Bundesverband. Auf über 2000 Stück binnen eines Jahres haben es die eifrigen Pohler Strickerinnen schon gebracht. Wie viele es diesmal sein könnten, dürfen die Besucher am kommenden Sonntag erraten. Der Schätzwettbewerb beginnt um 13 Uhr und endet um 15 Uhr. Für die genaue Zahl gibt es eine Fahrt nach Berlin oder zum niedersächsischen Landtag. Den musikalischen Rahmen bei süßer und deftiger Verpflegung besorgen die Turnerkapelle und der Männerchor. Schon am Morgen hören ab 11 Uhr geladene Gäste allerlei Wissenswertes über den Ortsverein und können geehrten Jubilaren gratulieren. Foto: al/privat