Der Groß Hegesdorfer Heinz Daniel, der schon wiederholt bei Behörden nach dem Sachstand angefragt hatte, vermutete zuletzt eine „Hinhaltetaktik” der Lokalpolitiker in dieser Frage. Doch diese waren genau so verärgert über die lange zeitliche Verzögerung wie die betroffenen Haushalte selbst. Man würde doch immer nur vertröstet, klagte Apelerns Ausschussvorsitzender Heinrich Rust. Auch der zuständige Sachbearbeiter in der Kreisverwaltung, Brenneke, ist nach eigenen Worten unglücklich über das lange Procedere. Ursprünglich sollte schon im August die Freigabe der für die Millionen schweren Investitionen versprochenen Fördermittel erfolgen. Doch dann habe es vom zuständigen Bundesverkehrsministerium „planerische Nachforderungen” gegeben, die der Landkreis zu erledigen hatte. Die Folge: Der bereits aufgestellte Zeitplan der Telekom kam ins Rutschen. Diese hatte längst alle erforderlichen Genehmigungen zum Beispiel für die Einrichtung von Baustellen und die Standorte der neuen Verteilerkästen eingeholt. „Anfang November sind dann auch in Berlin alle Fragen geklärt gewesen”, atmete Brenneke auf. Inzwischen habe die Telekom ein neues Ausbaukonzept für den Bereich Schaumburg vorgelegt – mit gutem Inhalt vor allem für die Samtgemeinden Rodenberg und Lindhorst. Hier sollen die Arbeiten Mitte Januar beginnen, bevor es in anderen Teilgebieten des Landkreises weitergehen kann. Eine Einschränkung gibt es allerdings: „Das Wetter muss mitspielen.” Sonst hakt es erneut. Die Telekom will in den bislang am schlechtesten versorgten Bereich beginnen: in den nördlichen Ortsteilen Apelerns. Deshalb wird die erste Glasfaserleitung von Rodenberg nach Soldorf gezogen, wo sie sich weiter nach Groß Hegesdorf und Kleinhegesdorf verzweigt. An den Ortseingängen beziehungsweise anderen zentralen Punkten entstehen neue Schaltkästen, in denen die zu den Hausanschlüssen vorhandenen Kupferleitungen angebunden werden. Anschließend arbeitet die Telekom auf gleiche Weise in den übrigen unterversorgten Gebieten der Samtgemeinde, also in den Räumen Feggendorf, Pohle, Messenkamp und Hülsede. Brenneke schätzt die Dauer der Erd- und Montagearbeiten auf etwa drei Monate, sodass die technischen Voraussetzungen „bis zum Sommer” erledigt sein müssten. Dann liegt es an den Hauseigentümern selbst, wie schnell sie das schnellere Breitbandnetz auch nutzen können. Denn für die Anpassung der vorhandenen Technik in ihren Privaträumen sind sie selbst verantwortlich. In der Regel dürften neue Router beziehungsweise geänderte Verträge mit den Telekommunikations-Anbietern erforderlich sein. Foto: al