Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen in der Metallindustrie. Herbert Hahn, Gewerkschaftssekretär, sagt: „In den meisten Betrieben herrscht der Boom.” Es sei nur fair, dass die Mitarbeiter dann auch etwas vom „Kuchen” abbekämen. Das bedeutet, dass die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelte sowie der Ausbildungsvergütungen um sechs Prozent fordert. Zudem sollen Arbeiternehmer den Anspruch erhalten, ihre Arbeitszeit für eine Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden („kurze Vollzeit”) verkürzen zu können. Danach sollen die Arbeiter wieder auf ihre volle Stundenzahl aufstocken können. Während der kurzen Vollzeit soll der Arbeitgeber einen Zuschuss leisten, wenn man in Schichten arbeitet, belastende Arbeitszeiten, Kinder zu erziehen oder Angehörige zu pflegen hat. Hahn erklärt, dass es normalerweise nicht so einfach sei, von der Teilzeitkraft wieder zur Vollzeitkraft zu werden. Dies benötige sonst immer die Zustimmung des Arbeitegebers. Der Betriebsrat von ITT Bornemann freut sich, dass sich trotz der etwas präkeren Situation, in sie sich befinden, so viele Mitarbeiter den Mut gefasst haben, am Warnstreik teilzunehmen, so Axel Weinert, Betriebsratvorsitzender. Die wirtschaftliche Lage für den Pumpenhersteller hat diesen schon zum Abbau von Arbeitsplätzen gezwungen. Doch vor allem zu Auftragsspitzen ist die Belastung am Standort Gelldorf groß. „Nur gesunde Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter”, sagt Weinert. Die Arbeitgeber seien auf dem falschen Weg, wenn sie nur aufs Geld schauen. „Wo bleibt da der Gesundheitsschutz?”, fragt Herbert John, Betriebsratsvorsitzender bei Hautau. Am Donnerstag gingen die Streiks weiter.