„Das Feuer ist nahezu schlagartig aus, ohne dass ein Wasserschaden entsteht”, betonte Karl-Heinz Nothold, von der das System vertreibenden Firma in seinem Vortrag. Später demonstrierte er den Einsatz des Schneidlöschgerätes auf dem Hof der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Stadthagen praktisch. Der Bediener setzt die Lanze des Systems an die jeweilige Außenwand an, hinter der das Feuer lodert. Diese ist über einen Hochdruckschlauch mit einer leistungsfähigen Pumpe verbunden. In hoher Geschwindigkeit und mit mächtigem Druck wird auf Knopfdruck Wasser durch Schlauch und Lanzenspitze gepresst. Um durch die Wand einen kleinen Zugang zu schießen, wird dem Wasser ein Granulat beigemischt. So frisst sich das Gerät binnen Sekunden durch die Wand. Ist dies erfolgt, schaltet der bedienende Feuerwehrmann wieder auf reinen Wasserbetrieb um. Nun schießt das Wasser in hoher Geschwindigkeit zerstäubt in feine Tröpfchen durch das Loch in der Außenwand in den brennenden Raum. Durch die große Menge des fein zerstäubten Wassers entstehe ein sehr großer Kühleffekt, sagte Nothold. Die Temperatur im brennenden Raum werde in kürzester Frist gesenkt und das Feuer gelöscht oder zumindest so weit unter Kontrolle gebracht, dass es sich nicht weiter ausbreite. Die Feuerwehrleute könnten nun gefahrlos eindringen und die verbleibenden Glutnester ablöschen. An einer Stahl- und einer Betonplatte zeigte er, wie rasch das Gerät diese Materialien durchdringt. Die Vorteile würden auf der Hand liegen, so Nothold. Gerade in Situationen, wo es für die Feuerwehr schwierig sei an den Brandherd heranzukommen, biete das Schneidlöschgerät Vorteile. Die Feuerwehrleute könnten den Brand rasch von außen unter Kontrolle bringen. Weil sie nicht direkt in den brennenden Raum vordingen müssten, seien sie weit weniger gefährdet. Obwohl das Feuer sehr schnell kontrolliert werde, sei durch die feine Zerstäubung der Wassereinsatz deutlich geringer, dazu verdampfe beim Abkühlen ein Großteil. In der Folge würden kaum Schäden durch Löschwasser entstehen, ein erheblicher Vorteil für die betroffenen Bewohner. Nicht zuletzt biete das System den Vorzug, auch mit einer kleinen Mannschaft einen großen Effekt erzielen zu können. In vielen Ländern Europas sei es erprobt und sei mittlerweile auch bei Wehren in Deutschland in Gebrauch. Die Ausschussmitglieder klärten in Nachfragen Einzelheiten ab. Der Vorsitzende Heiko Tadge hielt fest, dass die Anschaffungskosten von rund 80.000 Euro doch „ein stolzer Preis” seien. Es sei Sache der einzelnen Feuerwehren im Landkreis, ob die Beschaffung für sie sinnvoll sei.Foto: bb