Nach bisher vorliegenden Informationen hatte die Polizei bereits am Sonntagabend durch einen Zufall die Anlage in einem Anbau des Hauses entdeckt. Nachbarn hatten bemerkt, wie jemand einen Stein in ein Fenster warf und dann weglief. Als die alarmierten Beamten eintrafen, bemerkten sie rasch die illegale Nutzung. Am nächsten Morgen rückten die Ordnungshüter wieder an und brachten diesmal Vertreter des Kriminalermittlungsdienstes und die Experten des in Nienburg ansässigen Fachkommissariats mit. Im Schuppen des zur Straße hin beinahe festungsähnlich wirkenden Gebäudes wurde ein komplettes Drogenlabor entdeckt: „Von der professionellen Aufzuchtanlage bis hin zur Vermarktung war alles vorhanden”, berichtete Polizeipressesprecher Axel Bergmann auf Anfrage. Es sei auch keine neue Einrichtung gewesen: „Das lief dort schon länger.” Warum die Polizei nicht noch in der Nacht zugegriffen hat, begründete Bergmann mit dem Hinweis auf die Spezialisten, die Tatorte dieser Art auch auf zweckdienliche Spuren untersuchen. Nähere Angaben machte er nicht, da inzwischen auch die Staatsanwaltschaft in Bückeburg das weitere Verfahren übernommen hat. Diese wollte sich im weiteren Verlauf der Woche zur Angelegenheit äußern. Von dem Betreiber, der wohl auch Hausbesitzer ist, fehlte bis Redaktionsschluss jede Spur. Die Feggendorfer Bevölkerung wurde von dem Polizeieinsatz überrascht. Im Nu machten alle möglichen Gerüchte die Runde – bis hin zu einem Todesfall. Niemand aber hatte offenbar etwas vom geschäftlichen Treiben des Anwohners geahnt. Allerdings hatte dieser schon vor einiger Zeit sein Anwesen komplett vor neugierigen Blicken geschützt. Ein hoher Flechtzaun umgibt das Grundstück. Am Haus selbst zeigen nur wenige offenbar dicht zugehängte Fenster auf die zur Straße gewandte Südseite. Die nach außen zu öffnende Haustür entspricht ebenfalls nicht gerade den üblichen Elementen eines Wohngebäudes. Bergmann begrüßte, dass durch einen Zufall die Drogenproduktion entdeckt worden ist. Oft seien es nur solche glücklichen Umstände; vor allem dann, wenn professionelle Betreiber Filteranlagen einsetzen oder die aufwändige Beleuchtung für die Pflanzenzucht gut abschirmen. Dann könnten eben nur Geruch oder hoher Stromverbrauch Hinweise auf ein illegales Handeln geben. Foto: al