Den in früheren Jahren beliebten Weg zu „Kriegers Rast” musste niemand antreten. Auch die Fahrer der Shuttle-Busse dürften froh gewesen sein, am dortigen Waldrand nicht rangieren zu müssen: Hier fanden diesmal keine Aktionen statt. Umso mehr profitierten die Modellbaufreunde bei ihrem von Bier und Bratwurst begleiteten Saisonbeginn an der Graft sowie die Heimatfreunde. Diese hatten die Tür zu ihrem Museum weit geöffnet. Draußen intonierte des Jagdhornbläserensemble Schaumburg seine Signale, bevor es zum zweiten Auftritt am Feggendorfer Stolln ging. Ungläubig guckten zunächst drei kleine Freunde auf bereit liegende Säcke. Marlies Berndt-Büschen erläuterte die Regeln dieser und weiterer historischer Kinderspiele – und los ging es mit den braunen Jutebehältern quer über die Wiese. Dass diese überhaupt begehbar war, hatte Berndt-Büschen erledigt: Sie sammelte die Steine auf, die in der vorangegangenen Nacht von Frevlern von einem Haufen genommen oder sogar von kürzlich freigelegten historischen Fundamenten herausgebrochen hatten. Nun war auch wieder Platz für den kleinen Tisch, auf dem sich Dosen türmten und der gerade mal zweieinhalb Jahre alte Oskar mit Vergnügen immer wieder die Pyramide zum Einsturz brachte. Unterdessen herrschte tüchtig Betrieb auf der Graft. Keine bessere Idee hätte Modellbauchef Stephan Kohnen und seine Mitglieder haben können. Den ganzen Tag dümpelten Schiffe über den großen Wassergraben. Dazwischen sorgten Mini-Rennboote für unruhige Wellen. Sogar Dampfschlepper „Emma” mit seinem an Bord befindlichen Mini-Sportfischer ausrücken: Mit Rute und Schnur habe der Angler schon des Öfteren liegen gebliebene Boote auf den Haken genommen. Doch diesmal nützte alles Manövrieren nichts. Kohnen musste in seine Wathose steigen und sich ins brusthohe Wasser begeben. Foto: al