Das Landvolk Niedersachsen will auf die für viele Verbraucherinnen und Verbraucher unbekannte Seuche hinweisen und informieren, wie sie als Urlauber der osteuropäischen Länder die Ausbreitung der ASP mit verhindern können. Gerade die Autobahnraststätten und -parkplätze, wo Urlauber und LKW-Fahrer Pause machen, um sich zu stärken, sind Quellen der Verbreitung. Übertragen wird ASP entweder durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder indirekt durch Kontakt zu virusbehafteten Personen, Kleidung, Futtermitteln, Schlacht- oder Speiseabfällen, Nahrungsmitteln, Gülle/Mist sowie sonstigen Gerätschaften oder Fahrzeugen (Viehtransporter). Eine mitgebrachte Salami aus Ungarn könne zum Beispiel das Virus enthalten. Das ist für den Menschen ungefährlich, aber der am Rastplatz entsorgte Wurstrest stellt eine Nahrungs- und somit Verbreitungsquelle für Wildschweine dar. „Experten schätzen das Risiko des Eintrags von ASP nach Deutschland entlang der Fernstraßen als hoch ein. Es gelte laut Landvolk nun zu verhindern, dass das Virus sich aufgrund des stetigen Transitverkehrs Richtung Osten auf diesen Wegen ausbreitet. Trotz großer Bemühungen seitens der Pharmaindustrie gibt es gegen ASP keinen Impfstoff. Das Einschleppen des Virus nach Niedersachsen hätte somit fatale Folgen für die hiesige Landwirtschaft. Auch Saisonarbeitskräfte sollten ausführlich über das Thema informiert werden, da sie oft Lebensmittel aus ihrem Heimatland mitbringen, rät das Landvolk. Landwirte und Jäger, die täglich auf ihren Flächen und Revieren unterwegs sind, werden angehalten, die Augen offen zu halten – zwecks Früherkennung. Im Falle eines ASP-Ausbruchs ist es von großem Interesse, dass verendete Wildschwein schnellstmöglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Das schnelle Auffinden von seuchenerkrankten oder bereits verendeten Tieren, ist von entscheidender Bedeutung zur Eindämmung eines Seuchenausbruchs. In Wald und Flur gehen die Jäger bereits einen Schritt weiter und versuchen möglichst viele Wildschweine schon vorab zu töten, um die Verbreitung zu verhindern. Wildschweine dürfen laut Bundesregierung nun wieder ganzjährig gejagt werden. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kienast prophezeite unlängst: Transport und Handel könne angesichts eines Ausbruchs der ASP völlig einstürzen. Niedersachsen ist mit mehr als 10 Millionen Tieren deutschlandweit das Schweineland Nr. 1. Frank Kohlenberg, Vorsitzender des Landvolks Weserbergland prognostizierte bereits einen Schaden von 500 Millionen Euro in Niedersachsen, in ganz Deutschland 3 Milliarden. Die ASP ist laut den Forschern am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems ein äußerst komplexes Virus, dass es schwierig mache ein Gegenmittel zu entwickeln, welches allen Anforderungen gerecht werde. Und so gilt es weiterhin: Aufklärung betreiben – mit Flugblättern und Gesprächen.