LINDHORST (bt). Geschlossen hat der Rat der Gemeinde Lindhorst für ein Nahversorgungskonzept für das Grundversorgungszentrum Lindhorst gestimmt. Den 44 Seiten starken Entwurf, dem der Rat jetzt seine Zustimmung gab, hat ein Hamburger Analyse- und Beratungsunternehmen verfasst. Mit der Verabschiedung verfügt die Gemeinde Lindhorst über ein „städtebauliches Entwicklungskonzept”, was zu einer „gewissen Verbindlichkeit” führt, wie Gemeindedirektor Jens Schwedhelm in der Beschlussvorlage ausführt. Zwar habe solch ein Konzept keine direkte verbindliche Wirkung, es diene jedoch immer häufiger als Genehmigungsgrundlage für Entwicklungen im Einzelhandel. Der Landkreis habe schon seit Längerem so etwas gefordert. Schwedhelm hob hervor, dass der Ort in Sachen Nahversorgung grundsätzlich gut aufgestellt sei. Der Discounter ALDI stelle allein einen Großteil der Grundversorgung sicher. Das verabschiedete Konzept ermöglicht nach seinen Worten großflächigen Einzelhandel in einem Grundzentrum und damit auch im Lindhorster Gewerbegebiet jenseits der Bahnlinie. Es biete somit einen wesentlichen Grundstein für den zu erstellenden Bebauungsplan, wenn es um die geplante Erweiterung und den Neubau des ALDI – Marktes gehe. Ratsfrau Cerstin Bayer (parteilos) wies darauf hin, dass das neue Konzept die Gestaltung des Einzelhandels einschränke, da es bestimmte Dinge vorgebe. Schwedhelm bestätigte dies und erläuterte, zentrumsrelevante Sortimente dürften nicht aus dem Zentralen Versorgungsbereich, dem Ortskern, ausgelagert werden. Dies sei so im Konzept festgehalten. Das von der Bürgervertretung beschlossene Nahversorgungskonzept wirft den Blick nur auf die Güter des sogenannten Periodischen Bedarfs. Dazu zählen Nahrungs- und Genussmittel, Körper- und Gesundheitspflege, Medikamente, Wasch-, Putz und Reinigungsmittel sowie Zeitungen und Heimtiernahrung. Um den Bedarf bei diesen Gütern zu decken, geht das Konzept davon aus, dass bis maximal 4.650 Quadratmeter Verkaufsfläche im Grundzentrum Lindhorst, das Gewerbegebiet eingeschlossen, benötigt werden. Aktuell stehen 3.970 Quadratmeter zur Verfügung. Demnach könnten etwa bis zu 700 Quadratmeter zusätzlich relativ sicher vom Markt aufgenommen werden, heißt es im Konzept. Dieses Mehr an Fläche sollte genutzt werden, schlagen die Autoren vor, um vorhandene Betriebe sich weiterentwickeln zu lassen und um damit deren Erhalt langfristig zu sichern. Auf diese Weise könne das Grundzentrum Lindhorst gestärkt werden. Insofern sollten die zusätzlichen Quadratmeter zunächst für die anstehende Neuaufstellung des ALDI – Marktes eingesetzt werden. Dieser verfügt gegenwärtig über rund 820 Quadratmeter Verkaufsfläche und soll auf über 1.000 Quadratmeter aufgestockt werden, ist im Nahversorgungskonzept zu lesen. Das vorhandene Gebäude soll abgerissen, das Grundstück vergrößert werden. Foto: bt