APELERN (al). Der seit Jahren rührige Heimatverein Apelern will seinen vielen Aktivitäten ein weiteres Kapitel beisteuern. Neben Verschönerungsarbeiten für den Ort, dem Aufarbeiten der lokalen Historie und einem Veranstaltungsangebot für Erwachsene legt er ein großes Augenmerk auf den dörflichen Nachwuchs. „Wir wollen die Kinder begeistern”, sagt Vorsitzender Ferdinand Exler. Sein Anliegen: eine Gegenbewegung zum Smartphone-Zeitalter. Der Anfang wurde schon vor zwei Jahren mit den Großprojekten Streuobstwiese und Apfellehrpfad gemacht. Natürlich waren diese auch auf junge Besucher ausgerichtet. Kindgerechte Infotafeln und Mitmachstationen begleiten den Rundgang über das Gelände am westlichen Dorfrand. Dass dies gerade von jungen Familien angenommen wird, bewies das erste Apfelfest, das im vergangenen Jahr für große Resonanz sorgte. Die gewonnenen Baumfrüchte von der Streuobstwiese sowie von den die Feldwege begleitenden Alleen konnten zu über 700 Litern Apfelsaft gepresst werden. Der örtliche Kindergarten erhält monatlich kostenlos 15 Liter. Auch beim regelmäßigen „gesunden Frühstück” der Grundschule steht Apfelsaftschorle auf dem Tisch. Zudem wurde kürzlich ein Völkerballturnier entsprechend beliefert. Nach dem Beispiel der Äpfel haben Exler und das den Vorstand begleitende Kreativteam als Nächstes die Kartoffel vor Augen. Die Idee eines Schulgartens wurde geboren, auf dem bald alte Sorten wachsen könnten. „Wichtig ist uns aktives Tun”, betont der Vorsitzende: „Die Kinder sollen mitmachen.” Und dies sei bei den braunen (und mitunter auch roten Knollen) vom Pflanzen über die Pflege bis zum Ernten möglich. „Und was man daraus alles machen kann”, denkt er bereits an Backkartoffeln und Puffer. Noch bedarf es aber der kommunalen Zustimmung, damit wohl im nächsten Jahr das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann. Ein geeignetes Ackerstück wurde bereits in den Blick genommen. Dass sich Kinder und Jugendliche für die Umwelt zu begeistern können, bewies erst kürzlich eine Kräuterwanderung, zu der die Expertinnen Monika Liptow und Anika Brockmann eingeladen hatten. Da wurde nicht nur frisches Grün betrachtet. Am Ende des Rundgangs wanderten Löwenzahn, Brennnessel, Giersch und Co. in Schalen und Schüsseln und wurden mit geeigneten Zutaten zünftig verzehrt. „Wir denken auch daran, Heimatgeschichte zu vermitteln”, verrät Exler. Nicht nur Apelern hätte da eine Menge zu bieten. Auch in den umliegenden Ortsteilen der Gemeinde gibt es eine Menge Wissenswertes. 
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