So richtig viel sagen wollte Dr. Joachim Steinbeck zur Frage der geplanten Windenergieanlagen (WEA) im Bereich Westendorf nicht. Das Mediationsverfahren läuft noch und währenddessen haben sich die Beteiligten Schweigen auferlegt. Nur soviel: Die Baugenehmigung hat weiterhin Bestand, doch solange die Auflagen noch nicht erfüllt sind, kann nach Auffassung der Stadt auch nicht gebaut werden. Heinrich Sasse, WGS-Ratsherr und erklärter Gegner der WEA an diesem Standort, dankte dem Rintelner NABU und dessen Vorsitzenden Dr. Nick Büscher für seine akribische Arbeit. Der Nachweis der Rotmilan-Standorte mit ihren drei Gelegen sei Anlass dafür, dass der Landkreis zu einer Neubewertung des artenschutzrechlichen Fachbeitrags kommen müsse. Dazu wurde der Kreis von der Stadt Rinteln auch aufgefordert. Doch noch sei unklar, wie der Landkreis auf die städtische Forderung reagiere: „Es vergeht keine Woche, an der nicht die Stadt Rinteln als Kläger und der Landkreis als Beklagte über diese Sache beraten”, so Bürgermeister Thomas Priemer. Diese von der Stadt geforderte Neubewertung könne auch im Mediationsverfahren geklärt werden, so Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck, der sich ansonsten in dieser Sache ebenso wie Priemer bedeckt hielt. Auskunftsfreudiger war man da in Sachen der WEA in Silixen, wo zwei „...Monsterwindräder”, so Priemer, durch die Firma „Prowind” aus Osnabrück auf einer ausgewiesenen Vorrangfläche für WEA im Außenbereich von Silixen gebaut werden sollen. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung fand im Juli ein sogenannter Scopingtermin statt, bei dem der Investor sein Projekt vorstellte und die Stadt Rinteln als Träger öffentlicher Belange auch geladen war. Bei diesem Termin sollte festgelegt werden, welche Gutachtern der Investor beizubringen hat. Für Rinteln war Rechtsanwalt Prof. Dr. Gellermann anwesend und Rinteln forderte unter anderem ein Schallschutzgutachten an, da in 970 Metern Entfernung zu einer der Anlagen bereits die erste Wohnbebauung von Krankenhagen beginnt. Außerdem verwies die Stadt auf die artenschutzrechtlichen Konflikte mit den hier beheimateten Vögeln Rotmilan und Uhu sowie auf Probleme bei der Erschließung des Anlagenstandortes. Bereits bei diesem Scopingtermin wurde vom Kreis Lippe mitgeteilt, dass derzeit einer der beiden geplanten Standorte nicht genehmigungsfähig sei, da der Rotorüberschlag die vorhandene Vorrangfläche überschreite. Rintelns Bedenken wurden dem Kreis Lippe schriftlich zugeleitet und jetzt, so Dr. Joachim Steinbeck, müsse man erste einmal die angeforderten Gutachten abwarten. Foto: ste/pixabay